KREIS ROTTWEIL, 14. Dez. 14 - Eine 40-jährige Erfolgsgeschichte ganz eigener, unvergleichlicher Art: Die Mitglieder der Jungen Union, die beim Jubiläumseintopfessen der JU in der der Turn- und Festhalle Zimmern auch dieses Mal am dritten Adventssonntag den gut 250 Gästen Eintopf und Maultaschen servierten, sind im Durchschnitt grade mal halb so alt wie die Tradition dieser vom damaligen JU-Ortsverbandsvorsitzenden Gerold Teufel begründeten Einrichtung. Und der Zuspruch hält genauso an wie die Freude der jungen Christdemokraten: wissen sie doch, dass es darum geht, Gutes zu tun.
In diesem Jahr geht der Reinerlös erneut an die aus Zimmern stammende Schwester Tanja Maria Hoffmann, die seit Jahren in der Ukraine tätig ist und mit dem Geld aus ihrer Heimatgemeinde die unvorstellbare Not in dem Land bekämpft, das seit einiger Zeit trauriger weise mit im Zentrum der Politik steht.
Seit 40 Jahren, seit dem Jahr 1974 Eintopfessen der Jungen Union! Wer aber hätte gedacht, dass gerade im Jubiläumsjahr die Welt so sehr in Aufruhr ist: das völkerrechtswidrige Vorgehen Russlands gegen die Ukraine, kriegerische Auseinandersetzungen, islamistischer Terror und die Verfolgung der Christen in muslimischen Ländern bringen das europa- und weltpolitische Gefüge in nicht erahntem Maße durcheinander.
Dass erstmals in der langen Geschichte des Eintopfessens dieses Mal eine Rede die Gespräche verstummen ließen und aller größte Aufmerksamkeit Platz griff, lag an Volker Kauder, dem Bundestagsabgeordneten dieses Wahlkreises und Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Seit Jahren schon setzt er sich weltweit für das fundamentale Grundrecht auf Religionsfreiheit ein: in zahlreichen Gesprächen, bei seinen Besuchen im Irak, in Indien, in Ägypten. Besonders erschütternd: sein Bericht über die gnadenlose Brutalität der Terrorbande IS gegen Christen, Jesiden und die Muslime, die ihnen nicht gefügig sind, und die, ausgehend vom Irak und von Syrien, ein Kalifat bis nach Spanien und möglichst darüber hinaus errichten will. Vermutlich haben die wenigsten Gäste bisher so authentisch und eindringlich gehört, wie brutal und menschenverachtend die Situation für Christen in Ländern wie Nigeria, China oder auch in Indien ist, wie an diesem dritten Adventssonntag durch den Unionspolitiker. Oder in Pakistan: Weil eine junge Frau an einem Brunnen Wasser holen wollte, wurde sie ins Gefängnis geworfen, wartet seit vier Jahren auf die Verhandlung („Christen dürfen hier kein Wasser holen“). Wer hatte schon gewusst, dass das in der UNO-Charta verankerte Recht auf Religionswechsel nicht gilt, wenn ein Muslim Christ werden will. Volker Kauder: „Dies gilt im Islam als Todsünde. Und zwar in manchen Ländern im wörtlichen Sinn.“
Und Volker Kauder nahm die ihm manchmal gestellte Frage auf, ob seine Äußerungen „politisch korrekt“ sind: „Was ich berichte, stimmt. Also ist es politisch korrekt, was ich sage.“ Erschütternd jedoch auch. Wie gleichermaßen notwendig. Und längst ist sein Eintreten für die Religionsfreiheit und damit einhergehend sein Hinweis auf die Werte- und Schicksalsgemeinschaft Europa nicht mehr das ihm früher manchmal unterstellte „Hobby“, sondern gehört mitten ins Zentrum der politischen Auseinandersetzung.
Auch deswegen war es wichtig, dass Volker Kauder an diesem dritten Adventssonntag gerade beim Eintopfessen eine Thematik mit dieser Intensität beleuchtete, die vielleicht der ansonsten eher vorhandenen friedlich-adventlichen Stimmung nicht gerade zugutekam, sagte der Zimmerner JU-Ortsverbandsvorsitzende Christian Teufel: „Umso notwendiger und wichtiger ist es, dass wir uns unserer Werte bewusst sind und jeder seinen Beitrag für eine friedliche und menschliche Welt leistet, in der Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen keinen Platz haben.“ Und deswegen wird die Junge Union Zimmern auch im Jahr 2015 zum Eintopfessen einladen. Dann zum 41. Mal.