Sympathieträger mit Anspruch auf Einfluss / „Einige gesellschaftliche Entwicklungen lassen uns nicht ruhen“
KREIS ROTTWEIL, 22. Nov. 14 - Der CDU-Kreisvorsitzende sparte nicht mit Lob: „Sie sind die Sympathieträger in unserer Partei“, sagte Stefan Teufel bei der Mitgliederversammlung der Frauen-Union im Gasthaus „Zur Hochbrücke“ in Rottweil. Dass die CDU-Frauen diese Würdigung zu Recht erhalten haben, zeigte nicht zuletzt der umfangreiche Rechenschaftsbericht der einstimmig wieder gewählten Kreisvorsitzenden Karin Schmeh über die geleistete Arbeit in den vergangenen Jahren. Auch mit ihren Anmerkungen zu etlichen Zuständen in unserer Gesellschaft, „die uns einfach auf den Plan rufen“, setzte sie deutliche Akzente: „Von der gender-Ideologie über das „social freezing“ („was soll denn daran sozial sein?“) bis zu erschreckend hohen Zahlen an Gewalt gegen Frauen sehen wir bedenkliche Entwicklungen, die uns nicht ruhen lassen können.“
Was letzten Endes bedeutet: Die Arbeit geht uns ganz und gar nicht aus. So Karin Schmeh auch nach dem Beitrag von Stefan Teufel, der als Landtagsabgeordneter über einen am gleichen Tag stattgefundenes Gespräch mit der IHK über den auf der Kippe stehenden Hochbegabtenzug in Rottweil berichtete: „Wir wollen, dass er erhalten bleibt und fordern von der Landesregierung ein, dass sie sich hier variabel zeigt und nicht einmal mehr dem ländlichen Raum einen weiteren Stein in den Weg legt.“ Wie Grün-Rot auch die so erfolgreichen Bildungshäuser nicht mehr weiterführen will, und es soll auch das ebenfalls gut angenommene Projekt „Singen, bewegen, sprechen“ von der Bildfläche verschwinden. Sein Appell: Mit allen Beteiligten zusammen sich dagegen wehren, deutlich machen, dass „wir nicht bereit sind, die Maßnahmen, die den Schülern so vieles mitgeben auf ihren Lebensweg, mir nichts dir nichts zu streichen.“
Eine Thematik, die spätestens beim Besuch der Frauen-Union im Landtag in Stuttgart gemeinsam mit dem Arbeitskreis Bildung am 11. Dezember im Gespräch mit dem bildungspolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Georg Wacker, angesprochen werden wird.
Zahlreiche Aufgaben und Betätigungsfelder, die der neu gewählte Kreisvorstand in Angriff nehmen wird: „Wir machen unverdrossen und mit Mut und Energie weiter Frauen-Power“, erklärte Karin Schmeh nach der Wahl eines leicht veränderten, auch verjüngten Vorstandsteams.
Als stellvertretende Vorsitzende wurden Ingrid Balke, Monika Schneider und Gabriele Ulbrch gewählt. Schatzmeisterin bleibt Mechthild von Podewils, neu als Schriftführerin und Pressesprecherin gehört Annette Kohler dem Vorstand an wie auch Alexandra Bayart die neu ernannte Internetbeauftragte ist.
Zu Beisitzerinnen im Kreisvorstand wählte das Gremium Gertrud Derix-Kessler, Margit Detta, Monika Rebmann, Doris von Schulz und Irma Schwellinger.
Gleichzeitig wurde Ursel Spreter mit viel Lob und der Würdigung ihrer jahrzehntelangen Mitarbeit aus dem Kreisvorstand verabschiedet. Mit leichter Wehmut (von beiden Seiten), aber auch mit dem Versprechen, weiter dabei zu sein, wenn es darum geht, Flagge zu zeigen für die Anliegen der Frauen-Union. Sie erinnerte an deren Anfänge mit der Gründung der damaligen Frauenvereinigung durch Ursula Plake und der kurz danach eingeführten „Flickstube“ Furore gemacht und sogar Eingang gefunden habe im „Spiegel“.
Die Aufgaben mögen teilweise andere sein als damals, „aber sie sind nicht weniger geworden und wir sind umso mehr gefordert, unseren Beitrag für die Frauen im Land zu leisten und unsere Stimme zu erheben.“ So Karin Schmeh in ihrem Schlusswort: Sympathieträger ja, aber auch ganz schön unbequem wollen sie oftmals sein, die Frauen in der CDU.