KREIS TUTTLINGEN, 09. Aug. 14 - So viele ernste, besorgte Töne waren noch nie im Laufe der langen Geschichte der jährlichen Sommertour des Bundestagsabgeordneten Volker Kauder. Zu spüren und zu erleben war dies auch bei seiner Bilanz, die der Christdemokrat beim traditionellen Abschlussabend im Gasthaus „Zum freien Stein“ in Buchheim zog. „Niemand hätte jemals gedacht, dass nach den Erfahrungen des Ersten und des Zweiten Weltkriegs und dem Fall der Mauer die Welt um uns noch einmal so in Aufruhr kommen würde“, sagte er: „Wir sind in großer Sorge angesichts des völkerrechtswidrigen Vorgehens von Putin in der Ukraine, der Auseinandersetzungen um Israel / Gaza und des brutalen Vorgehens der Terrorgruppe IS im Nahen Osten.“ In der so dramatischen Situation verblassen dagegen innenpolitisch relevante Themen wie Rente mit 63 bzw. Mindestlohn. Selbst die nicht unbedeutende Bildung der neuen Kommission unter Jean-Claude Juncker, über die der Europaabgeordnete Dr. Andreas Schwab in seinem Beitrag berichtete, blieben in Anbetracht der weltpolitischen dramatischen Ereignisse fast schon eine Randnotiz.
Demgegenüber konnte Volker Kauder auf seiner zweiwöchigen Tour durch den gesamten Wahlkreis unter der Überschrift „Heimat, Kultur, Ehrenamt“ unglaublich vieles an ehrenamtlicher Tätigkeit erleben und erfahren. „Man kann oftmals nur staunen mit dankbar dafür sein, was auf ganz vielen Gebieten ohne viel Aufhebens ehrenamtlich geleistet wird.“
Fast scheint es, als lebten wir auf einer Insel der Seligen, so der Eindruck: „Es geht uns gut, die Menschen sind zufrieden“, konstatierte der Unionsfraktionsvorsitzende, „aber wir dürfen nicht so tun, als gingen uns die Vorgänge in der Welt nichts an. Vielmehr sind wir mit all dem konfrontiert“, räumte er in einer sehr nachdenklichen Rede, bei der er auch den „importierten Antisemitismus“ scharf angriff, mit einem weit verbreiteten Denken auf.
In all der außerordentlich ambivalenten Stimmungslage dürfen und sollen die Freude und das fröhliche Miteinander nicht zu kurz kommen. Dafür sorgte in erster Linie einmal mehr das formidable Duo „Man(n) singt deutsch“. Als gälte es, die Sorgenfalten für ein paar Stunden verschwinden zu lassen und die pure Fröhlichkeit zu verbreiten, so zauberten sie schon mit ihren ersten Klängen eine Stimmung in den „Freien Stein“, der den Wirtshaussaal nahezu erbeben ließ. Mit einer bayerischen Wiesengaudi zum Beginn – und dann hatten sie Ehrengäste engagiert, wie sie wohl im „Freien Stein“ noch nie erlebt worden sind. Da tauchten auf und begeisterten große Stars wie Marius Müller-Westerhagen und Iwan Rebroff (beide wiesen sie erstaunliche Ähnlichkeit mit Bernd Mager auf!), und – tatsächlich: Angela Merkel! In neuem Outfit, sie hatte sich wohl etwas des Kleiderschranks und der sehr femininen Ausstrahlung von Karin Pfriender bedient, sang sie in Abwandlung des Marianne-Rosenberg-Klassikers „Er gehört zu mir“ ein auf ihren engsten Mitarbeiter, Volker Kauder, zugeschnittenen Text. Eine Augen- und Ohrenweide! Und so ging’s gerade weiter! „Atemlos“ – na klar, doch wer war nun die wirkliche Helene Fischer: Bernd Mager oder Karin Pfriender?
„In der kleinen Kneipe in unserer Straße“, von allen begeistert mitgesungen. Und nicht fehlen durfte, „An Tagen wie diesen“, gerade nach dem schon legendären wie fulminanten Auftritt von Volker Kauder am Wahlabend in Berlin. „Und so textsicher“, hatte die Bundeskanzlerin damals ihren Fraktionschef mit ordentlichem Erstaunen bestaunt.
So wie die tollen Auftritte von Sebastian Schnitzer und Fabian Huger („Man(n) singt deutsch“) und von solch wandelbaren Gaststars wie Karin Pfriender und Bernd Mager für die restlose Begeisterung im „Freien Stein“ sorgten.
Zum krönenden Abschluss einer Sommertour 2014 mit außerordentlich zahlreichen und vielfältigen Facetten, mit ganz viel Nachdenklichkeit, aber auch mit Zuversicht und Hoffnung. Denn in einer Zeit großer Unsicherheiten und Irritationen wie schon lange nicht mehr halten sich die Menschen an das was ihnen nahe ist: an „Heimat, Kultur, Ehrenamt“ – und freuen sich auf die Sommertour 2015 von Volker Kauder. Denn wenn etwas sicher ist, dann die Fortsetzung dieses Kultereignisses – so von ihm ganz fest versprochen.