Hauptamtlicher Mitarbeiter Andreas Ziegler referiert und diskutiert bei den CDU-Sozialausschüssen
KREIS ROTTERIL, 24. Jul. 14 - Schon das Outfit des Gastreferenten bei der mitgliederoffenen Kreisvorstandssitzung der CDU-Sozialausschüsse (CDA) im Gasthaus „Zur Hochbrücke“ in Rottweil deutete die Besonderheit an: Andreas Ziegler ist der einzige hauptamtliche Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall, der auch Mitglied der CDU ist.
Was nicht nur für ihn, sondern auch für seine Gewerkschaftskollegen wie auch für seine Partei nicht ohne Brisanz ist. Doch der 34-Jährige, der mittlerweile in Epfendorf zu Hause ist, hält den Spannungsbogen aus: mit der ihm eigenen Temperament, seinem souveränen Auftreten und der Überzeugungskraft, dass seine Arbeit in der IG Metall genauso notwendig und richtig ist, wie er überzeugtes CDU- und CDA-Mitglied ist. Und er steckt manche polemische Bemerkung darüber weg, auf den Mund gefallen ist der 34-Jährige sowieso nicht. Und er kann trennen. Andreas Ziegler macht seine Arbeit, die darin besteht, in den Betrieben, die keinen Betriebsrat haben, einen solchen installieren zu helfen, mit großer Leidenschaft. Nicht nur, weil das Betriebsverfassungsgesetz dies vorschreibt, sondern weil er davon überzeugt ist, dass ein Betriebsrat für beide Seiten von Nutzen ist. Eindrücklich beschrieb er Situationen, aus denen ersichtlich wurde, wie sehr die Ängstlichkeit mancher Arbeitgeber vor einem Betriebsrat eigentlich unbegründet ist, wie sehr gerade bei Kündigungen das Mitwirken beider Seiten befriedend wirken kann. „Ein Schwarzer in der IG Metall“, so hatte der Kreisvorsitzende des CDU-Sozialflügels, Dennis Mauch, den Titel über den Vortrag und die sehr ausgiebige Diskussion mit dem erfrischend offen argumentierenden CDU- und CDA-Mann in der IG Metall überschrieben. Und siehe da: es geht. Wäre aber wohl nicht so leicht möglich ohne den Mut und die Unbekümmertheit und auch das wertegebundene Grundgerüst, mit dem Andreas Ziegler den Spagat schafft.
Faire Partnerschaft im Betrieb, das kritische Hinterfragen von immer mehr Egoismus in einer diffuser werdenden Gesellschaft, eine gerechte Lohnfindung und daraus auch resultierend die Zufriedenheit der Beschäftigten: diese und viele weitere Themen wurden ausgiebig angesprochen in einer Veranstaltung, die den eigentlich vorgesehenen zeitlichen Rahmen sprengte, bei der aber Dennis Mauch am Ende „nur noch“ seine große Freude und Genugtuung über einen „sehr gelungenen Abend“ äußern konnte. Und auf den Erfolg der Rottweiler Delegierten bei der CDA-Bezirkstagung in Denzlingen hingewiesen hat wie auf die Sommertour der CDA am kommenden Donnerstag, 31. Juli, mit den beiden Bundestagsabgeordneten Peter Weiß und Gabriele Schmid im Vinzenz von Paul Hospital in Rottweil. Thema dort: Die Einführung eines neuen Entgeltsystems für Psychiatrie. Für die bundesweite Einführung sind gerade die Erfahrungen aus Rottenmünster von besonderem Interesse.