Im Doppelpack besuchten die Lauterbacher CDU-Gemeinderatskandidaten erst die Schule und danach das Seniorenheim.
LAUTERBACH, 11. Mai 14 - „Die Qualität einer Gesellschaft bemisst sich auch daran, wie sie mit denen umgeht, die auf Hilfe angewiesen sind“ / Die weitere Entwicklung der Schule aktiv und im Interesse aller Beteiligten gemeinsam gestalten.
Der Ausbau der Grundschule zur Ganztagesgrundschule steht auch in Lauterbach auf der Liste für zu ergreifende Maßnahmen angesichts eines Veränderungsbedarfs, der in der Gemeinde gleich mehrere Ursachen hat. Schulleiter Otto Schoch stellte den CDU-Gemeinderatskandidaten in einem sehr ausführlichen Gespräch die Konzeption vor, mit der er ab dem Schuljahr 2015/16 den Umbau vornehmen will. Damit soll ein Weg beschritten werden, der den veränderten Erwartungen und Herausforderungen vieler Eltern in der heutigen Zeit entspricht; er kann aber nur beschritten werden, wenn die Vereine bei den zusätzlichen Angeboten mitwirken; andernfalls würde die Grundschule, die im kommenden Schuljahr noch fünf Klassen beherbergt und sich dann auf vier einpendeln wird, in der bisherigen Form weiter bestehen. Dass über jeglichem eventuellen Veränderungsprozess die Entscheidung nach den Bedürfnissen der Eltern zu richten ist, erscheint dabei Grundüberzeugung aller Beteiligter zu sein.
Nicht mehr zu diskutieren ist die Frage nach der Zukunft der Hauptschule: wenn zum Ende dieses Schuljahres die letzte neunte Klasse entlassen wird, dann ist die damit verbundene Zäsur einschneidend – und endgültig. Es gilt, sich auf diese Veränderungen einzulassen, darauf zu reagieren. Mit dem angestrebten Umzug der Grundschule in das dann leer stehende Hauptschulgebäude, und dem Wunsch, auch die Verwaltung mit hinüber zu nehmen, stehen nicht unbeträchtliche bauliche Maßnahmen an. Räumlichkeiten wie die Schulküche werden nicht mehr benötigt werden, auch wenn sie erst vor 13 Jahren eingebaut worden ist: Die dann reine Grundschule soll fit gemacht werden für die nächsten Jahrzehnte. „Bildungsinvestitionen sind Zukunftsvisionen“, schreibt die CDU in ihrem Programm Kommunalwahlprogramm – und steht damit für leistungsstarke Schulen, will die Antworten auf die drängenden Fragen und Herausforderungen geben, die sich auch in Lauterbach stellen. Eine wichtige Grundlage für die anstehenden Entscheidungen sind Gespräche mit allen Verantwortlichen, sagte CDU-Vorsitzender Rolf Buchholz bei seinem Dank an Rektor Otto Schoch für Führung und Aussprache und gratulierte der Schule zu der am gleichen Tag bekannt gewordenen Zertifizierung als „Haus der kleinen Forscher“. Ein Zeichen dafür, was in der Lauterbacher Grundschule geleistet wird.
„Wir kümmern uns in diesen Wochen vor der Kommunalwahl um die Bereiche und um die Gruppen in der Gemeinde, die besonders in den Mittelpunkt gehören“, sagt Rolf Buchholz auch für seine Kandidatenkollegen. Was logischerweise einen Besuch in der seit dem Jahr 2007 bestehenden und vor nunmehr fünf Jahren von den Paritätischen Sozialdiensten übernommenen Seniorenresidenz mit einschließt. Dabei konnte Heimleiterin Ulrike Hoffmann bei der Führung durch das Haus wie beim abschließenden Gespräch den Kommunalpolitikern wertvolle Impulse mit auf den Weg geben: Da ist einmal die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde (die schon bei der Grundsteinlegung des Hauses begonnen hat), da ist die gute Zusammenarbeit mit mehreren Gruppen im Ort, die auch mithilft dazu, dass die Lauterbacher Residenz als „Festhaus“ mit zahlreichen Aktivitäten sich abhebt von manchen anderen Seniorenheimen. Und sie erwähnte das gute Übereinkommen mit den Ärzten der Raumschaft und mit der örtlichen Apotheke. Zweifellos aber stehen auch die Pflegeberufe vor großen Herausforderungen. Dass der Termin, zu dem die CDU-Kandidaten das Seniorenheim besuchten, genau zwei Tage vor dem weltweit begangenen „Internationalen Tag der Pflegenden“ stattfand, war sicherlich eher zufallsbedingt, lenkte aber den immer notwendiger werdenden Blick auf ein zentrales Zukunftsthema. In Lauterbach wie in ganz Deutschland. Dabei beklagte Ulrike Hoffmann die Zunahme von Kontrollen und von Bürokratie (Dokumentationspflichten), die einen Großteil der Arbeitskraft der Pflegekräfte in Anspruch nehmen. Dazu kommt, dass es immer schwerer wird, Fachpersonal zu finden: „Der Markt ist leer.“ Die Politik ist gefordert, auf jeder Ebene. Und dass auch ältere, pflegebedürftige Menschen das Interesse gerade an der Politik und ihrer Vertreter das Interesse keineswegs verloren haben, zeigte ihr Wunsch, dass sich die CDU-Kandidaten ihnen vorstellen sollten. Und ihre große Aufmerksamkeit.
Der Wert einer Gesellschaft und eines Staates bemisst sich nicht zuletzt daran, wie sie mit ihren älteren und alten Mitbürgern umgeht. Und daran, welche Startchancen in ein erfolgreiches Leben sie ihren jungen Mitbürgern ermöglicht. „Deswegen war es uns wichtig, dass wir den Kindergarten und die Schule genau so besucht haben wie das Seniorenzentrum, in dem ein ganz wertvoller und anspruchsvoller Dienst geleistet wird“, stellte Rolf Buchholz fest.