WELLENDINGEN, 6. Mai 14 - Was kontinuierlich und stetig wächst, hat eine gute Grundlage zu bestehen: Bei der Firma Paul Hafner GmbH in Wellendingen trifft dieser Befund ganz sicher zu. Was im Jahre 1946 ganz durch den Firmengründer, der dem Unternehmen seinen Namen gab, mit einem Gesellen und einem Lehrling begann, entwickelte sich unter der Enkelgeneration mit den beiden Geschäftsführern Hansjörg Stöhr und Ralf Butschek zu einem Betrieb mit heute 140 Beschäftigten.
„Wir sind so viele wie noch nie“, konnten die beiden beim Besuch von CDU-Kreisräten und –Kandidaten des Wahlkreises IV Neckar sowie dem CDU-Ortsverbandsvorsitzenden Karlhelm Griesser feststellen. Bei dem sehr ausführlichen Gespräch und der Führung durch den Betrieb zeigte es sich aber auch, dass der Erfolg nicht in den Schoß fällt, sondern jeden Tag neu erarbeitet werden muss. Nicht zuletzt ist es der Druck durch die Auftraggeber im automotiven Bereich, zu enormen Anstrengungen zwingt, alles abverlangt. Und gute Mitarbeiter erfordert. Vierzehn Auszubildende sind es, die derzeit auf dem Weg sind, die „Mannschaft“ zu verstärken. Doch genau in dem Bereich gibt es die Probleme, die den Kreis wie auch das Land berühren: Die duale Ausbildung, das erfolgreiche System schlechthin, kommt in die Schieflage. Die grün-rote Bildungspolitik im Land zielt nicht auf Handel, Handwerk und Industrie, „sondern tut so, als würde der Mensch erst mit dem Abitur beginnen“, klagte auch der Landtagsabgeordnete und Kreisrat Stefan Teufel. „Wir wollen die jungen Leute in der Region halten“, formulierten alle Beteiligten das Bestreben, den ländlichen Raum zu stärken, den Jungen hier eine Perspektive zu geben. Und die Unternehmen wie die Paul Hafner GmbH mit ihrem Werkzeugbau und ihrer Stanztechnik hier zu behalten und zu stärken. Ein Anliegen, das auch Bürgermeister Thomas Albrecht betonte, der erst vor kurzem für die Gemeinde das alte Gebäude der Firma gekauft hatte, damit das Gelände einer anderen Nutzung zugeführt werden kann: bereits im Jahr 1990 war das Unternehmen „auf die grüne Wiese“ ausgesiedelt und hat seither zwei Erweiterungen vorgenommen. Und hat es bis heute nicht bereut. „Wir sind auch nicht der Aufforderung gefolgt, im Ausland zu produzieren, obwohl dies immer wieder nahegelegt wird“, sagte Ralf Butschek zur Diskussion um die Standorttreue.
Und das Fazit eines für alle Beteiligten sehr konstruktiven und wichtigen Treffens, wie beide Seiten betonten? Nahtlose Übereinstimmung in dem Bestreben, den ländlichen Raum zu stärken, die duale Ausbildung mit der Möglichkeit des Berufsschulbesuchs in erreichbarer Nähe – Rottweil – zu sichern, weiterhin die gute Zusammenarbeit zwischen Kommune und Unternehmen zu pflegen, und gemeinsam die Identifikation in und mit einer Raumschaft zu schaffen, ohne die die ländlichen Gebiete auf verlorenem Posten wären. „Daran wollen wir auch in der nächsten Amtsperiode des Kreistags arbeiten“, erklärte der Vorsitzende der größten Fraktion im Kreisparlaments, Rainer Hezel. Und auch dies wurde deutlich: Die kommenden fünf Jahre werden mit entscheidend dafür sein, ob sich der ländliche Raum gegenüber den Ballungszentren behaupten kann.
Initiiert hatte das Treffen der junge Kreistagskandidat Marcel Griesser, der sich für die Teilnahme von Thomas Albrecht, Thomas Bausch, Rainer Hezel, Karin Schmeh und Stefan Teufel herzlich bedankte, besonders aber für die sehr freundliche und umgängliche Art, mit der die beiden Geschäftsführer ihren Betrieb vorstellten und ihre Wünsche und Anregungen vorbrachten. Auf dass beide Seiten für ihre künftige Arbeit davon profitieren können.