Aichhalden-Rötenberg, 21. Mrz. 14 - So spannend kann Politik, können politische Diskussionen sein! Denn wenn der Landtagsabgeordnete Stefan Teufel bei der Mitgliederversammlung des CDU-Ortsverbandes Aichhalden-Rötenberg im Gasthaus „Engel“ darüber berichtete, wie die grün-rote Landesregierung den ländlichen Raum immer mehr vernachlässigt und „ganz und gar ungeeignete Großstrukturen“ wie bei der Polizeireform aufbaut, dann erregt das in nicht unbeträchtlichem Maße den Unwillen der Bürger. „Wir tragen einen großen Teil der Wertschöpfung bei, und dann haben wir auch einen Anspruch auf etwa gleichwertige Lebensverhältnisse wie die Menschen in den Ballungsräumen“, pflichtete ein Teilnehmer dem CDU-Politiker bei.
Egal ob es um die Verkehrsinfrastruktur geht (bei der niemand Verständnis dafür aufbringt, wenn die grün-rote Landesregierung 100 Millionen Euro vom Bund einfach nicht abruft) oder auch bei der Breitbandverkabelung: „Dies ist eine reine Katastrophe, und wir werden unseren Kindern nie erklären können, warum wir hier so im Nachteil sind gegenüber den Bewohnern in den Städten,“ brachte ein Diskussionsteilnehmer den Unwillen vieler auf den Punkt. Stefan Teufel sieht hier in erster Linie die Gemeinde am Zug, die dafür Sorge tragen müsste, dass das schnelle Internet auch in einem Ort wie Aichhalden flächendeckend installiert werden muss.
Eine Hausaufgabe für die Gemeinde – und viele Bruchstellen bei der Landespolitik. So war es nicht verwunderlich, dass etliche Beiträge an diesem Diskussionsabend darauf zielten, wie die CDU nach einem eventuellen (und von den Christdemokraten angestrebten) Wahlsieg im Jahre 2016 mit den von Grün und Rot jetzt festgezurrten Strukturen umgehen wird. Dazu stellte Stefan Teufel, der den Wahlkreis Rottweil seit nunmehr acht Jahren in Stuttgart vertritt, klipp und klar fest: „Wir werden von der Situation ausgehen müssen, die wir dann vorfinden; doch wir werden bei der Bildungspolitik alles dransetzen, unser Schulsystem wieder zur alten Stärke zurückzuführen und beim Haushalt anknüpfen an eine solide Politik: „Wenn Bayern und Sachsen nicht nur keine neuen Schulden machen, sondern sogar abbauen, dann muss dies auch uns möglich sein.“
Spannende Zeiten. In denen die CDU im Kreis sich dranmacht, bei den Kommunalwahlen am 25. Mai erneut mit ihren Personen und einem überzeugenden Programm, dessen Eckpunkte Stefan Teufel vorstellte, erneut als die starke politische Kraft im Kreis bestätigt zu werden. Dazu rief Dieter Nübel, der wieder gewählte Vorsitzende der CDU Aichhalden auf, Hans Peter Storz erneut in den Kreistag zu wählen: „Wir alle bewundern ihn dafür, dass er trotz seiner Krankheit bereit ist, sich erneut dem Votum der Wähler zu stellen und sichern ihm jede Unterstützung zu.“
Bei den von Kreisgeschäftsführerin Doris von Schulz geleiteten Wahlen für den Ortsvorstand ergaben sich nur wenige Änderungen: Dem Vorsitzenden stehen sein Stellvertreter Peter Haug, Schatzmeister Otto Ginter und Schriftführer und Pressesprecher Reinhold Kühner zur Seite. Die Beisitzer Anselm Herzog, Dieter Meng, Egomar Musick sowie Rolf Rempp und Friedegard Kühner vervollständigen das für die nächsten zwei Jahre gewählte Vorstandsteam.
Die einzige Frau im Vorstand, Frau Kühner, stand dann noch einmal im Mittelpunkt der Veranstaltung, „zu einem sehr erfreulichen Anlass“, wie Dieter Nübel betonte. Seit 40 Jahren gehört sie der CDU an – und wurde sowohl für ihre langjährige Treue, aber auch für ihr stets aktives, engagiertes Mitwirken mit Urkunde, Ehrennadel und einem prächtigen Blumengebinde geehrt. Zu ihrer Freude und mit großer Anerkennung aller Anwesenden. Und mit herzlichem Dank vom CDU-Kreisvorsitzenden Stefan Teufel zum Schluss einer harmonisch verlaufenen und gleichzeitig sehr rege diskutierenden Mitgliederversammlung.
Zuvor hatte Schriftführer Reinhold Kühner in seinem Bericht über die zu Ende gegangene Amtsperiode des Vorstandes auf verschiedene Aktionen aufmerksam gemacht. Und er hatte in den Annalen des Verbandes geblättert und festgestellt: die CDU Aichhalden-Rötenberg hatte bei ihrer Gründung eine ähnliche Zahl von Mitgliedern (also im Saldo keinen Mitgliederschwund), doch das Durchschnittsalter hat sich nahezu verdoppelt. Zeichen und Hinweis dafür, dass die Mitgliederwerbung in der nächsten Zeit höchste Priorität haben muss. Und Schatzmeister Otto Ginter hatte eine von Kassenprüfer Oskar Roming sehr gelobten Kassenbericht vorgelegt: das in der Kasse vorhandene Polster ermöglicht es auch in Zukunft, gute und wertvolle Arbeit zu leisten. Denn Geld ist zwar nicht alles, aber mit finanziellen Mitteln lässt sich auch politische Arbeit besser gewährleisten als ohne.