Das grün-rote Jagdgesetz im Visier / 2,5 Jahre Ausnahmezustand
Das Versprechen gilt: „Lieber machen wir gar kein Gesetz als ein ideologisch motiviertes.“ Beim Kreisjägertag in der Hans-Grohe-Halle in Schiltach zeigte der Bundestagsabgeordnete Volker Kauder die Grenzlinie auf, bis zu der er bereit ist, das Bundesjagdgesetz zu verändern – oder eben auch nicht. Und der Landtagsabgeordnete Stefan Teufel stellte genauso klar: Das grün-rote Jagdgesetz wird geändert. Voraussetzung dafür: das Wahlergebnis am 13. März nächsten Jahres. Deutliche, verlässliche Aussagen beim diesjährigen Treffen der Jäger im Kreis Rottweil, das diesmal ganz am westlichen Rand stattfand. Und in dessen Mittelpunkt die Auseinandersetzung mit dem „Wildmanagementgesetz“ von Grün-Rot stand. Zweieinhalb Jahre lang dauerte diese.
Und Landesjägermeister Dr. Jörg Friedmann war wahrlich nicht zu beneiden: Er berichtete sehr sachlich, und auch deswegen außerordentlich nachvollziehbar, wie Grün-Rot mit dem ersten Entwurf an die Öffentlichkeit trat. Das heißt vielmehr, die Nachricht kam über die Presse zu der Landesspitze der Jäger … und dann musste gekämpft werden. Manches wurde abgemildert, was mühsam genug war, angesichts dessen, dass die Jäger für die Grünen nach wie vor ein Feindbild darstellen.
Dr. Friedmann erinnerte an die große Demonstration in Stuttgart auf dem Schlossplatz – und daran, dass die Jäger zwei Tage zuvor in einer Pressemitteilung des Landwirtschaftsministeriums als „Katzenkiller“ bezeichnet worden waren. (Und wo 28 PETA-Demonstranten ganz am Rande den 3 000 Jägern aus dem ganzen Land unbemerkt blieben. Dann der Hinweis auf das Fütterungsverbot. Der Landesjägermeister: „Sollen wir zuschauen, wie die Tiere verhungern?“
Für den Beobachter in der Hans-Grohe-Halle in Schiltach geradezu bewundernswert, wie sehr die „Grünröcke“ trotz des grün-roten Wildmanagementgesetzes noch immer gerne ihren Aufgaben nachgehen. Nach wie vor. „Wir machen weiter“, rief Dr. Friedmann aus. Und setzt wie die Jäger aus dem Kreis Rottweil und wohl im ganzen Land auf die CDU.
„Wir sind parteipolitisch neutral“, sagte er. Keine Frage aber: Sie alle vernahmen die von Volker Kauder und Stefan Teufel geäußerte Unterstützung gerne. Hoffen darauf, dass sie nach der Landtagswahl 2016 wieder eine Landesregierung als Partner haben werden, mit der sie vertrauensvoll zusammenarbeiten können. Die Jäger wollen nicht länger im „Ausnahmezustand“ (Friedmann) leben müssen. Und sie hoffen auf den Unionsfraktionschef mit seinem Versprechen im Hinblick auf die Novellierung des Bundesgesetzes. „Sie können sich auf mich verlassen“, rief Volker aus, „ich will ja nächste Jahr wieder kommen.“
Dass er in diesem Jahr lange dabei war bei der Versammlung und aufmerksam zuhörte, wurde dann ebenfalls registriert. „Ja, weil es ihm wichtig ist, was mit uns geschieht“, stellte ein Teilnehmer fest. Stimmt.