Wo steht Baden-Württemberg ein halbes Jahr vor der Wahl?
Es geht um viel bei der Landtagswahl im Frühjahr nächsten Jahres. Die Botschaft des Rottweiler Landtagsabgeordneten Stefan Teufel kam an beim Wirtschaftsrat Sektion Rottweil-Tuttlingen („Die Stimme der Sozialen Marktwirtschaft“) in den Räumlichkeiten der Firma Junghans in Schramberg. Weichenstellungen in den Bereichen, die gerade für die Zukunft des ländlichen Raums von entscheidender Bedeutung sind. Dazu zählt für den Christdemokraten bei der Infrastrukturpolitik die Ertüchtigung der Gäubahn („Wir halten am Vertrag von Lugano fest, nachdem die Strecke Stuttgart – Zürich in 2 ¼ Stunden geschafft werden muss“) einschließlich verbesserter Zustände bei den Bahnhöfen und bei den Parkplätzen. Klar und deutlich formulierte Stefan Teufel auch das Ziel, an der Talumfahrung Schramberg festzuhalten: „Ich lasse nicht locker bei diesem für Schramberg und für die gesamte Region wichtigen und richtigen Projekt.“
Wie ihm auch die Zukunft der Bildungslandschaft ein zentrales Anliegen ist: „Nahezu jeden Tag bekomme ich Mails von besorgten Lehrern, Schulleitern und Eltern, die angesichts des von Grün-Rot angerichteten Chaos den Wunsch nach Verlässlichkeit und nach einem differenzierten, leistungsgerechten Schulsystem an mich herantragen.“ Wobei auf die Schulen durch die Flüchtlingsströme sowieso gewaltige Herausforderungen zukommen. Auch hier agiere die grün-rote Landesregierung orientierungs- und konzeptionslos, so die Kritik von Stefan Teufel: „Viel zu lange hat sich Grün-Rot mit Themen wie Gender und sexueller Vielfalt beschäftigt und sich nicht um die Mitte der Gesellschaft gekümmert.“ Er habe in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Arbeitskreises Sozialpolitik zusammen mit den Verantwortlichen aus Rheinland-Pfalz und Hessen ein familienpolitisches Papier erarbeitet, das einstimmig von der CDU-Landtagsfraktion übernommen worden ist und das als Grundlage für den Landtagswahlkampf der Christdemokraten gilt.
Wie kaum anders zu erwarten, nahm in der Diskussion zwischen Politik und Wirtschaft die Flüchtlingsproblematik mit den größten Raum ein. Wobei Stefan Teufel auf die Frage der Vertreter der Wirtschaft nach den Chancen, die sich dem Arbeitsmarkt bieten würden, auch mit Hinweis auf Ministerin Andrea Nahles allzu hohe Erwartungen dämpfte: „Wir dürfen nicht die Augen davor verschließen, dass wohl nur ein kleinerer Teil derer, die zu uns kommen, in absehbarer Zeit dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und integrationsfähig sein wird.“ Wie er auch angesichts der bis zum Jahresende zu erwartenden 100 000 Flüchtlinge im Land vor einer Überforderung der Gesellschaft warnte: „Wir können nicht alle aufnehmen, die zu uns kommen wollen.“
Klare Aussagen des CDU-Politikers bei seinem Vortrag wie in der Aussprache, für die der Sprecher des Wirtschaftsrats, Dr. Martin Leonhardt, herzlich dankte: „Als Abgeordneter sind Sie seit nunmehr zehn Jahren als Mitglied im Landtag von Baden-Württemberg fest etabliert und sind dennoch altersmäßig einer der Jungen im Parlament. Und einer mit Zukunft“, so auch mit Blick auf seine derzeitigen Funktionen als Gesundheitspolitiker und im sozialpolitischen Sektor.
Mit viel Optimismus hatte zuvor schon der Geschäftsführer von Junghans, die gut 40 Mitglieder und Gäste des Wirtschaftsrats durch die Räumlichkeiten geführt und ihnen die so wechselhafte, faszinierende Geschichte der einst weltgrößten Uhrenfabrik der Welt nahegebracht. „Junghans ist heute wieder eine Marke“, konnte er voller Freude und nicht ohne Stolz mit Blick auf die Entwicklung in den vergangenen Jahren feststellen. Gerade auch nach dem wenige Tage zuvor durchgeführten großen Event mit 150 Gästen aus sechs Nationen aus aller Welt und der Präsentation der Fliegeruhr. Und mit der Aussicht, in diesem Jahr voraussichtlich etwa 55 000 Uhren auf den Markt bringen zu können – nochmals eine Steigerung gegenüber dem vergangenen Jahr.
Und dies alles, nachdem die Unternehmerfamilie Steim vor wenigen Jahren das Unternehmen vor der Insolvenz gerettet und dadurch erst ermöglicht hat, dass Junghans weiterexistiert und sich nunmehr mit seinem wieder erlangten Image als hochwertige Uhr den Namen zurückerobert hat, den es über viele Jahre innegehabt und zwischenzeitlich verloren hatte. Dass das Erbe nicht nur verwaltet, sondern stetig weiterentwickelt wird, demonstrierte Matthias Stotz nicht zuletzt bei der Besichtigung des Terrassenbaus (vor nahezu hundert Jahren errichtet von dem bedeutenden Industriearchitekten Philipp Jakob Manz) und den Erläuterungen der umfangreichen und schon weit gediehenen Pläne von Dr. Hans-Jochem Steim. Matthias Stotz: „Sie kennen ihn und wissen um seine Ideen, seine Begeisterungsfähigkeit und um seine Tatkraft!“ Und so werde mit der Eröffnung des Museums im Terrassenbau bereits um 2017/18 zu rechnen sein.
Während der in der Tat bewegenden Schilderung des Werdegangs von Junghans hatte der Geschäftsführer bemerkt: „Die Marke ist so spannend!“ Was alle Gäste, die aus ganz Baden-Württemberg angereist waren, an diesem so inhaltsreichen „Doppelveranstaltungs-Abend“ mühelos nachvollziehen konnten. Ähnlich „spannend, wichtig und zukunftsweisend“ sieht Dr. Martin Leonhardt die bevorstehende Landtagswahl und deren Ausgang.
Und geradezu symbolhaft für die optimistische Stimmung und die Atmosphäre dieses Informations- und Gesprächsabends bestiegen Stefan Teufel und alle Beteiligten den erstmal mit einigem Staunen beäugten Pater noster und ließen sich auf diese Weise – Tradition, Innovation, Fortschritt und Wagnis – „nach oben“ transportieren.