Flüchtlingskrise auch bei der Mitgliederversammlung der CDU Rottweil im Mittelpunkt
Und immer wieder das Thema Flüchtlinge, das in diesen Zeiten und vermutlich noch länger die Debatten bestimmen wird. Nicht anders gestaltete sich die Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbandes Rottweil im Gasthaus „Zur Hochbrücke“.
Da gerieten die Bereiche, die üblicherweise im Mittelpunkt stehen würden, fast schon zu Routineangelegenheiten. Wenn auch zu Unrecht: Denn wenn der Landtagsabgeordnete Stefan Teufel bei seinem Überblick über die aktuelle Landespolitik in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Arbeitskreises Sozialpolitik die grün-rote Landesregierung dafür kritisierte, dass sie sich während ihrer gesamten Amtszeit bei der Familienpolitik überwiegend um Themen wie Gender kümmerte und die Mitte der Gesellschaft sträflich vernachlässigt habe – „und dabei haben wir in Deutschland 900 000 Familien mit mehr als drei Kindern“ – dann traf er mit seiner Forderung, den Fokus wieder auf den Kern der Familienpolitik zu legen, den Nerv der CDU-Mitglieder.
So lobte und würdigte er bei der Entlastung des seitherigen Vorstandes der Rottweiler CDU ganz besonders den Familiensonntag im Stadtgraben im vergangenen Jahr: eine der herausragenden Veranstaltungen des Stadtverbandes innerhalb einer überhaupt arbeitsreichen, intensiven Amtsperiode, wie der wiedergewählte Stadtverbandsvorsitzende Michael Lacher in seinem Bericht betonte.
Wie sehr jedoch Stefan Teufel mit seinem 5-Punkte-Programm zur Bewältigung der Flüchtlingskrise, „der größten Herausforderung dieser Zeit, bei der wir die vielen haupt- und ehrenamtlichen Helfer, die großartige Leistung vollbringen, und die gesamte Gesellschaft nicht überfordern dürfen“ recht hat, zeigten die Erläuterungen von Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel zu der aktuellen Situation im Kreis. „Was ich vor zwei Wochen sagte, war damals richtig, gilt aber heute nicht mehr“, so die Einleitung zu einem Szenario, das die immer brisanter werdende Lage verdeutlichte. „Wenn jetzt 267 Flüchtlinge pro Monat in den Landkreis kommen, dann sind das so viele, wie bisher für ein halbes Jahr prognostiziert worden war“, was schon jetzt, aber bei einer Hochrechnung bis Ende 2016 bei anhaltendem Zustrom kräftemäßig und logistisch bedeute: „Es wird zunehmend schwer, Unterkünfte anzumieten, und auch wenn wir alles daran setzen, dass wir um Zeltstädte und die Belegung von Turnhallen herumkommen, so kann ich für die Zukunft nichts versprechen.“ Umso mehr ist es auch für ihn wie für Stefan Teufel wichtig, dass das Maßnahmenpaket der Bundesregierung voll umgesetzt wird, und er fordert nachdrücklich vom Land mehr Einsatz bei der Rückführung von abgelehnten Asylbewerbern: „Die geltenden Abschieberichtlinien müssen unbedingt überdacht werden.“
Viel Nachdenklichkeit in den Zeiten größter Herausforderungen und Unsicherheiten. Weitestgehend konstant dagegen bleibt der in der Mitgliederversammlung gewählte
Vorstand der CDU Rottweil.
Vorsitzender: Michael Lacher, Stellvertreter: Jörg Marek (neu) und Rasmus Reinhardt; nicht mehr kandidiert hat Ralf Banholzer; Schatzmeister: Peter Weiss (neu, für Johannes Blepp); Schriftführerin und Pressereferentin sowie Internetbeauftragte: Annette Wenzler; Beisitzer: Martin Baumgartner, Matthias Hertkorn, Monika Hugger, Carmen Jäger, Klaus Obergfell, Rainer Pfautsch, Mark Prielipp, Michael Rais, Helmut Spreter und Gabi Wilbs-Müller.
Die Vorstandswahlen gingen genauso reibungslos über die Bühne wie sich die anwesenden CDU-Mitglieder über die Ehrungen für ihre langjährige Mitgliedschaft in der CDU freuten. Geehrt wurden von Stefan Teufel und Michael Lacher
für je 50-jährige Mitgliedschaft Gabriele Sautermeister, Martin Tschirdewahn und Siegbert Burkard sowie Wilfried Hennemuth; für 40 Jahre: Bernhard Merz, Hilde Troje, Wolfgang Etter, Bibiane Müller, Markus Banholzer, Wolfgang Kronberger, Franz Mayenberger, Hans-Jürgen Weitmann und Alfons Kuon. Seit 25 Jahren sind Andrea Michel, Markus Nagel, Jörg Marek, Roland Blessing, Josef Banholzer sowie Reinhardt Rasmus Mitglieder der Christlich Demokratischen Union.
Ihnen allen wurden Urkunde sowie Ehrennadel überreicht; sie alle haben, wie der CDU-Kreisvorsitzende Stefan Teufel sagte, in ganz unterschiedlichen Phasen und Perioden ihre Treue zur CDU als ihre politische Heimat bekundet. Dafür und für ihren Einsatz dankte er ihnen ganz herzlich und fügte hinzu: „Dieser Dank und die Anerkennung gelten in diesen Zeiten der außergewöhnlichen Herausforderung, wie wir sie in diesem Ausmaß noch nie hatten, in ganz besonderer Weise.“