CDU Kreisverband Rottweil

Guido Wolf und Stefan Teufel: "Land muss eigene Akzente in der Gesundheitspolitik setzen!"

Ziel: "Wir wollen eine gute medizinische und pflegerische Versorgung für alle."

Dafür gilt es, sich einer Vielzahl von Herausforderungen zu stellen: Die Zahl der älteren Menschen wird weiter wachsen, der Fachkräftemangel im pflegerischen Bereich macht sich immer stärker bemerkbar, zugleich nimmt der Kostendruck im Gesundheitswesen stetig zu. Wir wollen uns diesen Herausforderungen stellen und tragfähige Konzepte gemeinsam mit allen Akteuren im Gesundheitswesen entwickeln."

Hier geht´s zum Eckpunktepapier der CDU-Landtagsfraktion.


"Gerade im Gesundheitsbereich ist ein enger Austausch mit der Bundesebene bedeutsam, da dort viele Weichen gestellt werden. Auch die Kommunen sollen stärker eingebunden werden. Mit unserem Eckpunktepapier wollen wir Impulse geben und Zielsetzungen darstellen, denn das Land kann sehr wohl eigene Anreize setzen. Unsere Anregungen umfassen dabei alle Bereiche von Gesundheitsförderung bis hin zur Palliativversorgung", sagten der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Guido Wolf, und der gesundheitspolitische Sprecher Stefan Teufel.

Stipendium gegen Ärztemangel im Ländlichen Raum

Ein Schwerpunkt müsse auf der Medizinerausbildung liegen. Im Rahmen des noch zu schwarz-gelben Regierungszeiten auf den Weg gebrachten Aktionsprogramms "Landärzte" seien schon wichtige Schritte getan, der Weg sei aber nicht konsequent weiter gegangen worden. "Die Kassenärztliche Vereinigung rechnet damit, dass es im hausärztlichen Bereich zu Nachfolgeengpässen kommen wird und im Land in den kommenden Jahren 500 Ärzte weniger tätig sein werden, da altersbedingt aufgegebene Praxen nicht wiederbesetzt werden können.

Die Einführung eines Stipendiums kann dazu beitragen, drohende Versorgungslücken zu schließen. Ziel muss es sein, über ein Stipendium solche Anreize zu setzen, damit sich Medizinstudierende für eine spätere Tätigkeit im Ländlichen Raum entscheiden. Mit dem von uns geplanten Stipendium wollen wir mehr Gewicht in die Versorgung mit Hausärzten legen. Die Studierenden erhalten ab dem dritten Studienjahr und bestandenem ersten Studienabschnitt einen Betrag von monatlich 500 Euro für die Dauer von vier Jahren. Im Gegenzug müssen sie sich dazu verpflichten, für einen Zeitraum von fünf Jahren in einem unterversorgten Gebiet tätig zu werden", erklärte Guido Wolf.

Insgesamt müsse der Allgemeinmedizin mehr Bedeutung verschafft werden. Studierenden müssten frühzeitig an die praktische Tätigkeit herangeführt werden. "Ziel ist auch die Etablierung von Lehrstühlen für Allgemeinmedizin an allen Medizin-Fakultäten. Vor dem Hintergrund, dass 65 Prozent der Absolventen Frauen sind, spielt auch die mögliche Vereinbarung von Familie und Beruf eine wichtige Rolle. Medizinische Versorgungszentren (MVZ) sind hier eine gute Möglichkeit. Sie bieten die Möglichkeit für flexible Arbeitszeitgestaltung, da beispielsweise auch Teilzeitanstellungen möglich sind.

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Gründung eines MVZ wurden weiterentwickelt. Auch reine Hausarzt-MVZ sind möglich. Darüber hinaus wurde auch den Kommunen die Möglichkeit eingeräumt, MVZ zu gründen und damit aktiv die Versorgung in der Region zu beeinflussen und zu verbessern. Diese Entwicklung unterstützen wir ausdrücklich, da dies auch eine unserer Forderungen war", betonte Teufel.

Zukunftsfeld Telemedizin stärker unterstützen

"Das wichtige Zukunftsfeld Telemedizin wurde bislang zu sehr vernachlässigt. Mit diesem Medizinbereich kann sowohl ein wichtiger Beitrag zur besseren medizinischen Versorgung geleistet als auch große Chancen für unsere innovativen heimischen Unternehmen geschaffen werden. Wie dringend notwendig Fortschritte sind, zeigt die dynamische Entwicklung auf dem sogenannten zweiten Gesundheitsmarkt, wo beispielsweise immer mehr mobile Anwendungen von den Patienten zur Unterstützung der eigenen Gesundheit genutzt werden", erklärten Wolf und Teufel.

"Wir sehen in der Telemedizin einen Schlüssel, um gerade auch im Ländlichen Raum, den Zugang zu einer hochwertigen medizinischen Versorgung zu erleichtern. Wir setzen uns daher intensiv dafür ein, dass die Chancen der Telemedizin u.a. durch bessere Möglichkeiten der Vergütung stärker genutzt werden. Dazu gehört auch, dass die von der Landesregierung geschaffene Einrichtung ‚Zentrales Innovatives Netzwerk der Telemedizin-gestützten Versorgung Baden-Württemberg‘ in Mannheim über den fünfjährigen Zeitraum der Anschubfinanzierung möglichst gefördert wird", forderte Teufel.

Bereich der Pflege ist ein zentrales Thema im Gesundheitswesen

"Die Zahl der Menschen mit Pflegebedarf und die Anforderungen an die in der Pflege Tätigen steigen. Wir haben die Enquetekommission Pflege angestoßen, um die Weichen für Baden-Württemberg richtig zustellen. Wir wollen, dass die Menschen solange wie möglich ein eigenständiges Leben führen können. Hierfür müssen individuelle Angebote vorhanden sein. Dazu gehört auch, dass die Menschen im Land auch im letzten Lebensabschnitt nicht alleingelassen werden. Wir wollen dazu beitragen, dass die ambulante und stationäre Palliativ- und Hospizversorgung flächendeckend ausgebaut wird. Schwerkranke Menschen sollen die Möglichkeit haben, in ihrem gewohnten Umfeld zu sterben", hoben Wolf und Teufel hervor.