Neuer Anlauf für „Ringverkehr Schwarzwald – Baar – Heuberg“
Diese Aussage vernahmen die Teilnehmer eines Gesprächsabends des Schramberger CDU-Vorstands besonders gerne und machte Mut zu einem neuen Anlauf: „Ich bin voll und ganz auf Ihrer Seite und unterstütze Ihr Anliegen vorbehaltlos.“ So Monika Mayr, die Dezernentin für Öffentliche Sicherheit, Verkehr und Recht beim Landratsamt Rottweil zu dem von der CDU in Schramberg bereits im Oktober 2014 (!) eingebrachten Vorschlag, den Ringzug zum „Ringverkehr Schwarzwald-Baar-Heuberg“ zu erweitern. Mit dem Ziel, die Mittelzentren der Region untereinander und das Oberzentrum Villingen-Schwenningen durch einen Ringverkehr zu vernetzen.
„Alle Seiten haben unser Anliegen begrüßt“, wunderte sich der Fraktionssprecher der CDU im Gemeinderat Schramberg, Clemens Maurer, „doch passiert ist gar nichts.“ Gute Worte und Vertröstungen jedoch sind zu wenig, um dem Anliegen des Mittelzentrums Schramberg gerecht zu werden, die möglichst umsteigefreie Verbindung zwischen Schramberg und Villingen-Schwenningen auf den Weg zu bringen. Dass es dabei um weit mehr als um die Möglichkeit geht, von Schramberg aus das Klinikum im Oberzentrum zu besuchen, machte nicht nur Kreisrat Martin Maurer deutlich: „Unser Ziel muss eine tatsächliche Vernetzung der Mittelzentren in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg sein.“
Wenn die stellvertretende CDU-Stadtverbandsvorsitzende in der sehr engagierten und lebhaft geführten Diskussion darauf hinwies, dass im Raum Heidelberg / Mannheim die Vernetzung des Öffentlichen Personennahverkehrs über drei Bundesländer hinweg funktioniert, so scheint es umso unverständlicher zu sein, wenn die Kreisgrenze zwischen Rottweil und Villingen-Schwenningen eine „Demarkationsgrenze“ (Clemens Maurer) darstellt.
Ermutigt auch durch den Zuspruch von Monika Mayr beschloss der erweiterte Schramberger CDU-Vorstand einmütig, einen neuen Anlauf zu nehmen. Motto: „Wir lassen nicht locker!“
Wie überhaupt die Christdemokraten die Zukunft des Öffentlichen Personennahverkehrs konstruktiv-kritisch begleiten wollen. Nicht zuletzt deshalb hatte Stadtverbandsvorsitzender Johannes Grimm mit Frau Mayr „die Kompetenz“ für den gesamten Bereich zu der über zweistündigen Diskussionsveranstaltung eingeladen. Mit dem Ergebnis, „dass wir wichtige Informationen und wesentliche Impulse für unsere weitere Arbeit erhalten haben.“ Denn die Herausforderungen bleiben oder es entstehen neue: sei es durch den Rückgang der Schülerzahlen („(80 bis 85 % der Fahrgäste im ÖPNV bei uns im Kreis sind Schüler“) oder sei es die noch immer zu wenig bekannte Möglichkeit des Anrufbusses bis hin zu der Mitteilung, dass der Landkreis pro Fahrgast zehn bis elf Euro als Zuschuss bezahlt.
Überhaupt die Kosten: CDU-Vorstandsmitglied, Kreisrat und ÖPNV-Experte Eberhard Pietsch hatte sich einmal mehr mit dem Zahlendschungel beschäftigt und festgestellt: Trotz der immer höheren Zuschüsse reiche das Geld für die Schülerbeförderung nicht, würden die Eltern nach seiner Einschätzung über das notwendige Maß belangt mit der Kostenbeteiligung: „Familienfreundlich ist das nicht.“
Was er an Transparenz anmahnt und einfordert, gilt auch in anderen Bereichen dieses für die Mobilität so wichtigen Bereichs. Auch mit dem Blick auf die von Johannes Grimm aufgeworfene Frage: „Wie orientieren wir uns als Mittelzentrum, das anders als die anderen keinen Bahnanschluss hat, dafür sich aber geografisch und topografisch in einer schwierigen Randlage befindet? Und sich gerade deswegen positionieren muss.“
Eine Grundsatzfrage, bei der zur Beantwortung die Mobilität und dabei der ÖPNV eine wichtige Rolle darstellt. Wesentliche Impulse und Hinweise dazu konnte Monika Mayr der Runde geben, an der neben dem CDU-Vorstand auch Bürgermeister des Umlandes, Kreisräte und auch Elternvertreterinnen teilnahmen. Sie alle waren auch schon mal erleichtert darüber, dass die von der grün-roten Landesregierung anvisierten ÖPNV-Finanzierungsreform nach kräftigem Widerstand von den Kommunen und Kreisen auf Eis gelegt worden ist. Auch der Landkreis Rottweil wäre bei einer Realisierung schlechter weggekommen als bisher. Was aber auch zeigt: Es lohnt sich, sich einzusetzen.