Auch nach 41 Jahren so notwendig wie eh und je: gerade in diesen besonderen Zeiten
Der fast wie nebenher geäußerte Dank des Landtagsabgeordneten Stefan Teufel an die „Zimmerner Mitbürger, dass sie jedes Jahr am dritten Adventssonntag die Suppe auslöffeln, die Ihnen die Junge Union einbrockt“ enthielt gleich mehrere richtige und wichtige Botschaften. Vor 41 Jahren (!) begründete der damalige JU-Ortsverbandsvorsitzende Gerold Teufel das längst zur guten Tradition gewordene Eintopfessen, das heute angesichts der politischen Situation rund um das Thema Flüchtlinge mindestens so viel an Brisanz enthält wie damals.
Die vielen fleißigen und stets freundlichen Mitglieder der Jungen Union, die in diesem Jahr flugs und mit einem Lächeln auf den Lippen unter Leitung des JU-Ortsverbandsvorsitzenden Christian Teufel die Gäste mit dem Eintopf – und seit ein paar Jahren auch die gerne genommenen Maultaschen mit Kartoffelsalat – bedienten, gehören einer ganz anderen Generation an als den Gründern dieser Tradition. Doch ausgestattet mit dem gleichen Grundwerteverständnis ihrer Vorgänger und unter dem Eindruck der Fluchtbewegungen wissen sie, wie notwendig es ist, das im Kleinen umzusetzen, was Stefan Teufel in seinem Grußwort sagte: „Mit der Hilfe zur Selbsthilfe, mit dem Einsatz für diejenigen, denen es nicht so gut geht wie uns, schaffen wir Bewusstsein bei uns und die Hilfe dort, wo sie dringend gebraucht wird.“
Hilfe zur Selbsthilfe, auch um Fluchtursachen zu bekämpfen. Am Tag, bevor die CDU bei ihrem Bundesparteitag in Karlsruhe genau die Themen diskutieren sollten, zeigte Stefan Teufel als Kreisvorsitzender der Christdemokraten genau die Zusammenhänge einer politischen Situation auf, die „inzwischen auch sichtbar bei uns in den Kommunen angekommen sind.“
Vieles ist undurchsichtiger geworden, vieles scheint komplexer: umso notwendiger die Kontinuität des Eintopfessens, dessen Reinerlös auch dieses Mal über der aus Zimmern stammenden Ordensschwester Tanja Maria Hofmann Menschen in der Ukraine zugutekommt, die am Rande der Gesellschaft leben. Nahezu ohne Perspektive.
Die JU-ler in Zimmern „brocken“ ihren wiederum in großer Zahl gekommenen Mitbürgern gewissermaßen die Suppe ein, damit diejenigen, denen es nicht so gut geht, eine Perspektive in ihrer Heimat erhalten. Und, sinngemäß, auch teilhaben können an den Suppentöpfen. So, Stefan Teufel, kurz und prägnant „praktisch gelebte Entwicklungspolitik.“
Und im hinteren Teil der Turn- und Festhalle hatte der Missionsausschuss Ubucuti auch dieses Jahr wieder eine Kaffee- und Kuchenbar aufgebaut und bot erneut weihnachtliche Usancen an. Womit der Blick nach Ruanda einmal mehr geschärft wurde und die weltweiten Verflechtungen auf unaufdringliche, aber notwendige Art offenbar wurden.
Aber auch die persönlichen Gespräche und das freundschaftliche Miteinander zwischen den Generationen, die angenehme Möglichkeit sich zu unterhalten bei fast schon gleißendem Sonnenlicht von draußen und den weißen (!) Deko-Christbäumen auf den Tischen kamen beileibe nicht zu kurz.