Der anfängliche Ärger weicht der Zuversicht
Einen alles andere als freundlichen Empfang bereitete Franz Moser dem Landtagsabgeordneten dieses Wahlkreises, Stefan Teufel beim Bürgermeistergespräch im Rathaus in Mariazell. Der Bürgermeister von Eschbronn, als besonnen, ruhig und souverän bekannt, ließ seiner schlechten Stimmung freien Lauf: nein, nicht gegen Stefan Teufel, sondern, ganz im Gegenteil: „Das Land ärgert mich, maßlos!“, und knallte dem Christdemokraten den Ablehnungsbescheid von Seiten des Landes auf den Tisch. Den Bescheid, dass das Land den Antrag der Gemeinde zur Förderung der Leerrohre für das schnelle Internet in der Gemeinde abgelehnt hat.
„Ohne Förderung aber funktioniert der von uns geplante Breitbandausbau im Ort nicht“, stellte der Bürgermeister fest. Denn, so auch der christdemokratische Abgeordnete: „Das schnelle Internet ist die Grundlage allen digitalen Handelns, ist ein wesentlicher Teil der Daseinsvorsorge, und gerade für uns im ländlichen Raum ganz wichtig für die Zukunftsgestaltung und Attraktivitätserhaltung unserer Heimat.“
Die Ablehnung durch die derzeitige Landesregierung will Stefan Teufel nicht auf sich beruhen lassen: Mit dem Bescheid will er zum Landwirtschaftsminister gehen, Einspruch gegen die Ablehnung einlegen. „Und falls der derzeitige Minister nicht reagiert, dann hoffe ich darauf, dass nach der Wahl mit einer dann hoffentlich CDU-geführten Landesregierung wir Erfolg haben werden und den Förderantrag durchbringen können“, gab sich Stefan Teufel kämpferisch.
Denn, so wie Franz Moser sich zuversichtlich auf den Weg gemacht hatte, die Verfügbarkeit der Breitbandversorgung zu gewährleisten – „Unsere Pläne waren innovativ und gezielt auf einen leistungsfähigen Ausbau des schnellen Internets“ – will man sich nicht durch eine nicht akzeptable Förderungspraxis durch Grün-Rot nicht den Wind aus den Segeln nehmen lassen.
Weitere Themen dieses Bürgermeistergesprächs waren das Projekt Dorfladen, die Veränderungen der beiden bisherigen bestehenden Grundschulen in Mariazell und Locherhof sowie die Straßenverkehrsmaßnahmen. Mit dem Dank des Bürgermeisters an Stefan Teufel für seinen Einsatz für die Anliegen der Gemeinde wie des gesamten Kreises in all den Jahren seit seiner Zugehörigkeit zum Landesparlament in Stuttgart. Auf dem Hintergrund und damit auf der Grundlage der Zusicherung des CDU-Politikers, sich mit Nachdruck der „realitätsfernen Förderpraxis“ des Landes anzunehmen, war der anfängliche Ärger des Bürgermeisters dann doch einer Hoffnung und einer Zuversicht gewichen, „dass wir nicht am langen Arm verhungern müssen.“ Ganz im Gegenteil.