Sparkassenpräsident Peter Schneider: Die komplexen Sachverhalte der Finanzwelt auf hohem Niveau und dennoch verständlich erklärt
Es ist dies eine Gabe der besonderen Art: das so komplexe Geflecht der Finanzbeziehungen, von den Ursachen und der Bewältigung der damaligen Krise vor wenigen Jahren bis zur Erklärung der derzeitigen Nullzinspolitik und den Erläuterungen einer unsicheren Zukunft auf hohem Niveau und doch so verständlich und nachvollziehbar – und dazu auch noch mit Humor – einem Publikum darzubringen. Peter Schneider vertritt den Wahlkreis Biberach für die CDU im Landtag und er agiert als Chef des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg in einer außerordentlich wichtigen Funktion im Lande. Einer, der ohne alle Allüren, mit Mutterwitz und Sachverstand ausgestattet wie wenige, im Sportheim in Vöhringen in einer Veranstaltung der CDU darlegte, dass es überhaupt keine Garantie dafür gibt, dass Baden-Württemberg auch in Zukunft als Erfolgsland gelten kann.
Dazu sind die Vorzeichen viel zu düster: „Die Puste droht uns auszugehen“, so die Formulierung des christdemokratischen Finanz- und Wirtschaftsexperten in der Zusammenfassung seiner Darstellung: „Wir laufen nicht mehr im Supermannanzug herum, sondern Deutschland ist selbst in Europa ins Mittelfeld abgerutscht.“ Die weltpolitischen Spannungen und Verwerfungen, die Niedrigzinspolitik, die Vergemeinschaftung der europäischen Einlagensicherung durch Draghi – dies sind nur einige der zahlreichen Faktoren, die nicht nur ihm erhebliche Sorgen bereiten.
Gerade in der Zeit aber bräuchte es klare Signale, Signale für Reformen, mit denen auf die Herausforderungen reagiert werden müssten. Die jedoch sieht er bei der grün-roten Landesregierung in keiner Weise. Trotz sprudelnder Steuereinnahmen wie noch nie Schulden zu machen: zu verstehen ist das nicht.
Andrea Kopp, die Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Vöhringen-Wittershausen, die Peter Schneider im Frühjahr vor zwei Jahren in seinem Refugium in Stuttgart kennen und schätzen gelernt hatte und die mit ihrer erfrischenden Art einmal mehr mit Können und Geschick durch den Abend führte, erschrak geradezu darüber, „wie Peter Schneider damals zwar schon auf einige bedenkliche Zeichen in der Finanzwelt hinwies, doch die jetzt aufgezeigten Entwicklung und die Aussichten sind alles andere als ermutigend.“
Alarmzeichen: „Wir bereiten uns auf Negativzinsen vor.“ Mit Folgen, die kaum abzuschätzen sind, die sich aber erahnen lassen.
Derweil gefällt sich Grün-Rot in ideologischen Spielereien. Skurril! Mit dem angestrebten „Abitur für alle“, einer Pseudoakademisierung, der Möglichkeit, Windräder überall hinzustellen, auch mit einer Nabenhöhe von zehn Metern, der Landesbauordnung mit der Pflicht zur Begrünung der Hausfassade und dem Erstellen von überdachten Fahrradunterstellplätzen. Dazu eine „gendergerechte Politik“ mit der dritten Toilette für diejenigen, die sich nicht zuordnen können („no sex“), ein überdrehtes Personalvertretungsgesetz, das nur Geld kostet, die Spaltung der Gesellschaft durch Misstrauensvoten gegen die Jäger zum Beispiel. Sie sind jetzt Wildtiermanager. Und so weiter.
Die Politik von fünf Jahren Grün-Rot. Und wie war das bei den CDU-Ministerpräsidenten? Peter Schneider fiel es nicht schwer, einige deren Verdienste und Leistungen aufzuzählen. Mehr als Wehmut kam manchem Zuhörer bei der Betrachtung von Lothar Späth und Erwin Teufel. Aber auch alle anderen hatten ihre guten Spuren hinterlassen, haben mit zur Stärke des Landes beigetragen.
Verlässlich und innovativ. Und immer mit dem Vertrauen, das Andrea Kopp gegenüber Peter Schneider konstatieren konnte. Auch gegenüber Stefan Teufel, der, noch immer einer der Jüngeren, durch seinen enormen Einsatz in den ersten beiden Legislaturperioden als Abgeordneter im Landtag das in ihn gesetzte Vertrauen mehr als gerechtfertigt hat. Wie auch Dr. Hans-Jochem Steim, sein Vorgänger. Über seine Teilnahme freute sich die CDU-Ortsverbandsvorsitzende wie dies Peter Schneider tat: beide saßen genauso zusammen im Landtag und verstanden und verstehen einander aufs Allerbeste , wie dies heute mit dem Nachfolger von Dr. Steim, Stefan Teufel der Fall ist. Mit seinem eindringlichen Appell in Richtung Landtagswahl trug der Schramberger Ehrenbürger ganz besonders zur Nachdenklichkeit über die Bedeutung der Landtagswahl und dessen mögliche Folgen bei.
Verlässlichkeit, Vertrauen, Gradlinigkeit, Bodenständigkeit: Attribute, die ihnen allen zukommen. So Andrea Kopp, die zum Ende der Veranstaltung sagen konnte: „Ich glaube, ich habe Ihnen mit diesem Abend nicht zu viel versprochen!“ Und: „Erzählen Sie bitte weiter, was Sie erlebt und erfahren haben!“ Nämlich vertiefte Informationen auf hohem Niveau, dazu Witz und Heiterkeit – ohne die vielleicht manches so gar nicht zu verdauen ist – und die Möglichkeit, Politik hautnah mitzuerleben und durch Fragen und Beiträge Einfluss zu nehmen auf das politische Geschehen.
Als Beitrag zur politischen Kultur, wie die CDU sie pflegt, das ganze Jahr über. Und nochmals verstärkt in diesen Wahlkampfzeiten. Und dazu bewirtete die Sportgemeinschaft Vöhringen die Gäste sehr angenehm und freundlich mit Vesper und Getränken. Auch das gehört zu einer gelungenen Veranstaltung.