Besuch im Pflegeheim und im Kindergarten
„Wie die Gesellschaft mit denen umgeht, die es schwerer haben, die der besonderen Fürsorge bedürfen, dies zeigt einiges über deren inneren Zustand.“ Sagt der Landtagsabgeordnete Stefan Teufel (CDU) und besucht nicht nur deswegen Einrichtungen wie in das AWO Pflegeheim St. Josef in Dietingen, weil er als gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion schon deswegen die Nähe zu einem Bereich hat, der für die Politik eine außerordentlich große Herausforderung darstellt. In den nächsten Jahren werden bis zu 58 000 Pflegekräfte im Land fehlen, bekräftigte Stefan Teufel seine Forderung nach zusätzlichen Stellen und fordert von der Landesregierung die Umsetzung der von der Pflege-Enquetekommission formulierten Handlungsanweisungen.
Bürgermeister Frank Scholz und Peter Hirsch, der Leiter der Einrichtung erläuterten dem CDU-Politikern und seinen Begleitern die auf dem Weg befindlichen Erweiterungsmaßnahmen mit 24 Betten und einer Tagespflege: „Wir wollen damit auch unseren Standort stärken“, betonte der Bürgermeister zu der unterschriftsreifen Maßnahme.
„Wir brauchen zukunftsfeste, wohnortnahe und dezentrale Einrichtung“, stellte Stefan Teufel fest und warf im Gespräch die Fragen auf, mit denen er als verantwortlicher Politiker konfrontiert ist. So bestätigte Hirsch seine Bedenken hinsichtlich der von der grün-roten Landesregierung beschlossenen Landespersonalverordnung: „Ich sehe diese auch nicht als den großen Wurf.“ Wenn Stellen nicht mehr besetzt werden können, dann liegen die Folgen auf der Hand.
„Wir brauchen Anreize, dass junge Leute den Weg in den Beruf finden“, stellte Stefan Teufel heraus. Erfreut zeigt er sich darüber, dass das BK II Gesundheit und Pflege, das er nach Rottweil habe bringen können, so erfolgreich läuft: für den CDU-Politiker ein Indikator dafür, dass „wir es mit den geeigneten Impulsen schaffen können, dem drohenden Pflegenotstand zu begegnen.“
Weitere Themenbereiche der Diskussion waren die Fachkräftequote und die Landesheimbauverordnung sowie der Hinweis von Stefan Teufel an die Verantwortlichen der Pflegeheime, nach außen möglichst einheitlich aufzutreten, um so ihren Forderungen mehr Nachdruck verleihen zu können.
„Pflege hat immer auch eine zutiefst menschliche Dimension“, sagte der christdemokratische Gesundheitsexperte zum Abschluss des knapp einstündigen Gesprächs, für das ihm Bürgermeister Franz Scholz herzlich dankte. Er würdigte das immer gute Miteinander und das stets offene Ohr, das er bei Stefan Teufel als dem Vertreter des Landkreises Rottweil im Landesparlament finde.
Grade mal ein paar hundert Meter entfernt vom AWO-Pflegeheim war der im Bau befindliche neue Kindergarten der nächste Lokaltermin für den Landtagsabgeordneten. Wenn auch noch im Rohbau, so konnte er im Gespräch mit Bürgermeister und mit den Vertretern von Gemeinderat und Kirchengemeinderat doch feststellen, dass das Gebäude gegenüber dem bisherigen deutlich heraussticht und „jetzt schon einen viel versprechenden Eindruck macht.“ Dass Krippe, Kindergarten und Schule in solcher Nähe positioniert sind, wurde von allen Seiten ebenfalls als sehr positiv hervorgehoben.
Inhalt des Gesprächs war aber auch die Betonung der Familie, „die wir stärken wollen. Wir lehnen die Bevormundung ab, wie dies Grün-Rot mit ihrer Politik betrieben hat.“ Das Bekenntnis zur Wahlfreiheit bei der Betreuung wie auch die Einführung des Ganztagesunterrichts als Angebot, nicht als Pflicht – diese von Stefan Teufel formulierten Kernpunkte christlich-demokratischer Politik fanden genauso Zustimmung wie seine Kritik an den Plänen der derzeitigen Landesregierung, die „sexuelle Vielfalt“ trotz aller Bedenken und Proteste lautlos und ohne Landtagsdebatte im Bildungsplan zu verankern. „Wir als CDU lehnen die genderideologische Politik ab. Gerade auch als Familienvater habe ich andere Vorstellungen als Grün-Rot diese zu vermitteln versucht“, zeigte der CDU-Politiker wichtige Unterschiede zum Politikansatz der derzeitigen Landesregierung auf.
Der Baufortschritt verläuft planmäßig – so die Erläuterungen des Bürgermeisters zum neuen Kindergarten. Bei der „software“, den Inhalten der Bildung sehen alle Beteiligten erheblichen Bedarf an „kräftiger Nachjustierung“. Wichtig ist für Stefan Teufel aber auch in ganz großem Maße, dass der nahtlose Übergang vom Kindergarten zur Grundschule funktioniert: „Hier leisten die von uns eingeführten Bildungshäuser ganz wichtige Arbeit und stoßen auf große Zustimmung.“