Stefan Mappus mit flammendem Plädoyer für das vereinte Europa in einer öffentlichen Veranstaltung der Mittelstandsvereinigung auf dem Berner Feld in Rottweil:
Stefan Mappus? Ja, der heute 50-Jährige hielt ein flammendes Plädoyer für diese Union von Frieden, Freiheit und Wohlstand – gegen alle Untergangsszenarios, gegen alles Rummäkeln und Kritisieren. Auch deswegen so überzeugend, weil Stefan Mappus genau das sagt, was die Menschen spüren – und was er als einer, der so lange in der Politik an verantwortlichen Stellen war und heute in der Industrie unterwegs ist, erkannt hat und auf den Punkt bringt, worum es geht.
„Als wäre er nie weg gewesen“, so denken und sagen es manche Beobachter, wenn sie in der Erinnerung an den früheren Landtagsabgeordneten, Fraktionsvorsitzenden, Staatssekretär, Minister und Ministerpräsidenten sowie CDU-Landesvorsitzenden nicht ohne Wehmut ein paar Jahre zurückdenken. Stimmt aber nicht. Stefan Mappus, der Dinge erlebt hat, die man niemandem wünschen mag, ist nochmals gereift, noch souveräner geworden. Was geblieben ist: seine herzliche Natürlichkeit, seine Freundlichkeit, sein Interesse an den Menschen. Seine Freude, Mitstreiter und Begleiter wieder zu treffen. So seinen ehemaligen Fahrer, den heutigen Bürgermeister von Epfendorf, Peter Boch, seine früheren Landtagskollegen und Freunde Dr. Hans-Jochem Steim und Stefan Teufel.
Was geblieben ist, ist seine Leidenschaft für die Politik, für seine CDU, für deren Werte und Grundsätze. Unbeirrt und unbeugsam.
Und sensibel. So wenn er anmahnt, dass die kleineren Länder in der Europäischen Union in den vergangenen Jahren nicht so die Berücksichtigung fanden wie das bei Helmut Kohl in einer solch herausragenden Weise der Fall war. Sensibilität. Und die Regeln einhalten. Auch solch ein Bereich, den Stefan Mappus kritisch anschaut. Wie können wir von anderen erwarten, dass sie sie einhalten, und wir selbst haben uns nicht dran gehalten?
Gradlinigkeit. Die Regeln einhalten. Verlässlichkeit.
Um die Kernsätze „Wir brauchen Europa mehr denn je“ und „Es gibt dazu keine vernünftige Alternative“ nennt Stefan Mappus ein einleuchtendes Argument nach dem anderen. Und mit dem Hinweis darauf, dass die gleichen, die vor Jahren noch vehement die Türkei in der Europäischen Union haben wollten, jetzt dringend davon abraten, zog er eine klare Grenzlinie: Was gehört zu Europa? Was nicht? Schon mal geografisch, dann aber auch von der Kultur und der Religion.
Eindeutige Aussagen, klare Kante, und sehr verbindlich im Ton. Stefan Mappus. Dem man die Freude ansah, dass er Stefan Teufel traf und dem er herzlich zur Wahl als Fraktionsvize gratulierte: „Gut, dass Du vorne mit dabei bist. Das bietet die Gewähr dafür, dass die CDU im Landtag eine verlässliche, gradlinige, grundsatzorientierte Politik betreibt.“
Und so beschwingt und gekonnt und frohgemut wie das „Gepflegte Gebläse“ aus Wittershausen, das die Veranstaltung so erfrischend umrahmte. Mit einem Hit nach dem anderen, unter anderem mit „Eleanor Rigby“ und „When I’m sixty-four“ von den Beatles – und, man sah es den Musikern an, stets in der Laune und in der Fröhlichkeit, die einfach ausstrahlen musste auf die Teilnehmer dieser alles andere als alltäglichen Veranstaltung. Dass zu Beginn der Architekt und Städteplaner Alfons Birk aus seiner intimen und nahen Kenntnis heraus die Genese des ThyssenKrupp-Aufzugsturm beschrieb, einmal verbal, dann auch mit Fotos unterlegt, die die Dimension dieses „Wunderwerks“ noch mehr unterstrich – und dies alles quasi „im Schatten des Turms“ – rundete die von Klaus-Dieter Thiel, dem Kreisvorsitzenden der Mittelstandsvereinigung initiierten und auch geleiteten Veranstaltung glänzend ab.
Allesamt Zeichen, was möglich ist, auch in unserer Zeit – der Turm, die geplante Hängebrücke als Verbindung zur Stadt – möglich dann, wenn die Kommunikation stimmt, und wenn man nicht, wie beim Turmbau zu Babel einander nicht mehr versteht, und was möglich ist in vereinten Europa in Sachen Tourismus und eigentlich schon als selbstverständlich wahrgenommen wird, auch wenn es dies alles nicht ist (Stefan Mappus: „Es ist all dieses nicht Gott gegeben, es muss erkämpft und erarbeitet und erhalten werden“), dies leuchtete auf und leuchtete ein an einem Abend auf dem Berner Feld in Rottweil.