Was unsere Gesellschaft zusammenhält / Und ein paar Flugstunden entfernt lodert ein Pulverfass …
Stefan Teufel, Vorsitzender des gastgebenden Neujahrsempfangs, erinnerte bei seinen Grußworten daran, wie er Wolfgang Dietrich damals kennen gelernt hat. Als er im Jahre 2011 im Bahnhof in Rottweil über das Projekt gesprochen und dafür geworben hat. In jenen turbulenten Zeiten!
Es hat dies alles seine Bedeutung. Die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen, die Identifikation mit einem Verein und die Anbindung daran – und beim Betrachten zweier kurzer wie vielsagender Filmsequenzen mit VfB-Fans, einmal beim Ab-, dann beim Wiederaufstieg – und die politischen Herausforderungen im Land, im Bund und in Europa und darüber hinaus. Wenn Stefan Teufel in seinem Beitrag die landespolitische Situation an etlichen wichtigen Stellen eindrucksvoll beschrieb und positive Grundsignale aussendete, so schnürte Volker Kauder, als Unionsfraktionschef in Berlin nicht nur in diesen Tagen in besonderer Verantwortung, nahezu das gesamte Paket zusammen, das gipfelte in dem Blick auf „das Pulverfass im Nahen Osten, grade mal vier bis fünf Flugstunden von uns entfernt.“
Und wir haben keine Bundesregierung, noch immer nicht. Zwei Tage vor dem Parteitag der SPD warnte der CDU-Politiker dringend davor, Öl ins Feuer zu gießen und es dem gewünschten Koalitionspartner noch schwerer zu machen. Die Klugheit gehört noch immer zu den obersten Tugenden, gerade in der Politik. „Wie genial haben es die Verfasser des Grundgesetzes in die Verfassung geschrieben, dass wir eine stabile Regierung zu bilden haben.“ So viele Verwerfungen, Unsicherheiten, Umbrüche in der Welt!
Es braucht die Politiker, die Verantwortung übernehmen, die sich nicht hineinziehen lassen in diese Phalanx der Abwärtsbewegung.
Und dann gibt es die ganz nahen Probleme, die oft genug übersehen werden. Die gemeinnützige Organisation „Glücksmomente4kids“ nimmt sich der schwerst kranken Kinder und ihrer Familien an, hilft ihnen in schwierigsten, verzweifelten Momenten. Nach einem Besuch des in der ganzen Region tätigen Vereins in der Bürgersprechstunde von Stefan Teufel reifte bei dessen Mitarbeiterin Simone Hezel die dann in die Tat umgesetzte Idee: die Organisation stellte sich vor, Wolfgang Dietrich überreichte den beiden Vertretern ein Trikot des VfB mit den Originalunterschriften des aktuellen Kaders – und darüber hinaus 50 Freikarten für ein Bundesligaspiel. Bewegende Momente in diesem Neujahrsempfang: der Blick aller, die da waren, auf eine Art der Not in unmittelbarem Umfeld.
Und es gehört eben alles zusammen: ergibt ein nahezu umfassendes Bild einer Gesellschaft, die so vielfältig ist wie noch nie. Auch die musikalische Begleitung durch den Musikverein Frohsinn Altstadt Rottweil, der diesmal besonders flott aufspielte. Und wie immer zum Abschluss den Rottweiler Narrenmarsch intonierte. Dazu nach dem offiziellen Teil das Torwandschießen, bei dem sich nicht nur die Mitglieder des VfB-Fanclubs versuchten. Während dessen war beim Stehempfang im hinteren Teil des Saales und in der Lobby die gern genutzte Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen.
Was hält unsere so komplexe Gesellschaft zusammen?