„Ein Vorbild für das ganze Land“
Bis vor wenigen Jahren stand das Milchhäusle in Zimmern-Stetten kurz vor dem Abriss. Es war in einem desolaten Zustand. Heute ist es die Dorfwirtschaft in dem 700-Einwohner-Ort, wunderschön gelegen an der Eschach und so einladend, dass beim Besuch des Ministers für den Ländlichen Raum, Peter Hauk, nur von Dank, höchster Anerkennung und Wertschätzung die Rede war – und das Staunen über dieses so gelungene Werk. Nur: bei dem zweistündigen Aufenthalt des Ministers im Milchhäusle, war die Gaststube fast zu klein. Doch es wurde zusammengerückt, was der sowieso schon guten Atmosphäre nochmals gut tat. „Wir brauchen uns vor den Städten nicht zu verstecken“, sagte Peter Hauk, „hier im ländlichen Raum gibt es gesellschaftliches Engagement, entsteht Zusammenhalt.“
Dies aus dem Blick des 58-jährigen Ministers aus dem Odenwald, der im ganzen Land unterwegs ist und sich auskennt. Gerade deswegen war sein Lob so echt und authentisch wie dies nur möglich ist. „Dies ist ein Projekt, das als Vorbild dient für ganz Baden-Württemberg“, zollte er all denen seinen Respekt, die an dem Gelingen mitgewirkt haben.
Und wie es dazu kam, das schilderte und beschrieb Matthias Jauch: mit seiner Power-point-Präsentation machte er deutlich, wie kaputt das jetzt 70 Jahre alte Gebäude noch war, wie die Idee aus dem Notstand geboren wurde, dass es keine Wirtschaft mehr gab, dass aber in Stetten wieder eine Begegnungsstätte errichtet werden sollte. Eine Genossenschaft war gegründet worden, „als so viele gezeichnet haben, konnten wir nicht mehr anders als anzufangen“ (Matthias Jauch), und nunmehr strahlt und erstrahlt diese Dorfwirtschaft in Stetten und weit darüber hinaus. Was darin an Zusammenwirken, an ehrenamtlichem Engagement steckt, das lässt sich nur erahnen. Und es ist als Gesamtkunstwerk sicherlich einzigartig.
Eine Bemerkung des CDU-Kreisvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Stefan Teufel, der diesen Termin eingefädelt hatte, trug dann nochmals zur Verblüffung bei. Im Vorfeld der Sanierung des Gebäudes hatte er darauf gewartet, dass die Verantwortlichen ihm nicht nur zeigen würden, was da entsteht, sondern dass sie bei ihm um Fördergelder nachfragen würden. Nichts dergleichen geschah!
Aus eigener Kraft wurde geschaffen, dass das wieder möglich ist, was Peter Hauk bei seinen Ausführungen so ausdrückte: „Die Menschen brauchen die menschliche Begegnung.“ Vermutlich heute mehr denn je!
Zwei Mal schon war die CDU Gast im Milchhäusle gewesen, hatte die Gastfreundschaft genossen und sich wohlgefühlt. So war es Stefan Teufel ein Anliegen, dem zuständigen Minister einen Besuch nahezulegen. Und nicht nur einen Besuch. Mit der Urkunde, die er den Initiatoren überreichte und in der die große Anerkennung zum Ausdruck kommt, erhielt dieses nicht alltägliche Treffen seinen ersten offiziellen und bleibenden Anstrich. „Sie wird einen ehrenvollen Platz erhalten“, freute sich Matthias Jauch.
Offizieller Teil zum Zweiten: Bürgermeisterin Carmen Merz hatte das Goldene Buch der Gemeinde aus dem Rathaus mitgebracht und Peter Hauk gebeten, sich darin zu verewigen. Wobei die Seite von einer Zimmerner Künstlerin ganz besonders schön ausgestaltet hatte.
Zuvor hatte die CDU-Ortsverbandsvorsitzende Monika Schneider schon bei der Begrüßung die Tonlage getroffen, mit der diese beiden Stunden in festlicher wie ungezwungener Art vonstattengingen. Und auch Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel sprach von einem „ehrenvollen Tag für Stetten.“ Dass darüber hinaus Zimmern durch sein Inkom einer der großen Industriestandorte im gesamten Kreis geworden ist, auch das erwähnte er. In der Tat: der ländliche Raum braucht sich nicht zu verstecken!
Auch nicht, wenn es darum geht ein Fest zu feiern. Und so wurde gemeinsam gegessen, geredet, gelacht und diskutiert.
Ländlicher Raum eben. Oder, wie Stefan Teufel sagte: „Heute ist der Kreis Rottweil das politische Zentrum. Jetzt in Stetten der Minister für den Ländlichen Raum. Heute Abend beim Neujahrsempfang in Rottweil der Entwicklungsminister.“ Wie es sich gehört.