Nachhaltigkeit als Schulfach, ÖPNV und Glasfaser als Standortfaktor
Landrat Sven Hinterseh führte wichtige Tätigkeitsfelder und die damit verbundenen Herausforderungen seiner täglichen Arbeit auf. "Breitbandausbau ist mein Megathema." Überzeugt zeigte er sich von der Glasfasertechnologie: „Alle Experten gehen davon aus, dass Glasfaser die Zukunftstechnologie der kommenden Jahrzehnte ist. Es ist unser Ziel, alle Haushalte im Schwarzwald-Baar-Kreis mit Glasfaser zu versorgen.“ Bislang seien im Landkreis über 100 Mio. EUR in schnelles Internet investiert worden.
Wie auch beim Breitbandausbau gebe es beim ÖPNV viel Nachholbedarf. Landrat Hinterseh: „Wir sind nicht schlecht aufgestellt, aber wir müssen sehr viel besser werden.“ In den kommenden Jahren müsse die Weiterentwicklung des Ringzuges vorangetrieben werden. Die Bahnstrecken Rottweil-Villingen, Immendingen-Tuttlingen und voraussichtlich auch die Donaubahn müssten elektrifiziert werden, damit ein Anschluss an die wichtigen Verkehrsknotenpunkte der überregionalen Schienenstrecken erreicht werden könne. Mit Blick auf die Finanzierung ist sich Sven Hinterseh sicher, dass dies „gut angelegtes Geld ist, um die Lebensqualität bei uns in der Region zu steigern.“ Der Kreisvorsitzende der Jungen Union im Schwarzwald-Baar-Kreis, Louis Weißer, forderte den Anschluss von St. Georgen an den Ringzug.
Angesprochen auf die "Fridays for Future"-Bewegung erläutert der Landrat, dass er es gut finde, dass sich junge Menschen engagieren. Dies dürfe aber nicht nur Eventcharakter haben. Alexandra Sauter, stellvertretende Kreisvorsitzende der JU Tuttlingen, ging auf ein Positionspapier des JU Bundesverbands zum Thema „Nachhaltigkeit“ ein. Nach einer lebhaften Diskussion bekräftigte die Junge Union ihr Ziel, sich für die Einführung des Schulfachs „Nachhaltigkeit“ einzusetzen, um so den jungen Menschen ein Bewusstsein für die Auswirkungen ihrer eigenen Lebensweise zu vermitteln.
Ein weiterer Diskussionspunkt zielte auf das Freizeitangebot der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg ab. Viele junge Menschen ziehen für ein Studium oder eine Ausbildung aus der Region weg, mit der Begründung, dass die Region nichts zu bieten habe. Unteranderem fehle es an Ausgehmöglichkeiten für junge Erwachsene. Nach einer teils emotionalen Diskussion war man sich einig, sich für bessere Rahmenbedingungen in der Gastronomie einzusetzen. So soll ein Anreiz für neue Geschäftsideen geschaffen werden.