Bei der Veranstaltung „Ländlicher Raum“ des Arbeitskreises Agrar auf dem Witthoh:
Bei der mehrstündigen Veranstaltung „Ländlicher Raum“ des Arbeitskreises Agrar Kreisverband Tuttlingen und Rottweil im Berggasthaus Witthoh unter der Leitung des Vorsitzenden Josef Knopf stellten vor allem die anwesenden Landwirte Forderungen, die abzielen auf mehr Praktikabilität für ihre Arbeit. Und sie fordern verbesserte Aufklärung über ihr Wirken, weil „wir nur dann die gesellschaftliche Anerkennung erhalten können, die wir in der öffentlichen Wahrnehmung immer wieder vermissen.“ Wenn es offensichtlich ist, dass die Düngemittelverordnung so wie vorgesehen nicht funktionieren kann, dann muss sich etwas ändern: Der Vorsitzende des Bezirksagrarausschusses, Dr. Klaus Schüle aus Freiburg, unterstützt die Anliegen der Landwirte vorbehaltlos, hatte bereits ein Schreiben an die beiden Minister Julia Klöckner (Bund) und Peter Hauk (Land) versandt, in dem er deren Forderungen bekräftigt und um Korrekturen nachsucht.
„Wir werden für viele Probleme in der Öffentlichkeit haftbar gemacht, die in Wirklichkeit sehr vielfältige Ursachen haben“, beschrieben die Landwirte ihre Situation, wie sie sie oftmals erleben. Viel zu wenig ist dagegen das Bewusstsein vorhanden, dass die Bauern für die Versorgung der Bevölkerung sorgen und ihren wichtigen Beitrag für die Pflege der Landschaft leisten.
So Dr. Schüle („Auch als Jurist, der ich bin und kein Landwirt, nehme ich die Probleme, mit denen Sie sich herumzuschlagen haben, ernst und werde sie an Ort und Stelle vorbringen “), der auch bei Themen wie der Flächenversiegelung und damit vorgegebenen Flächenausgleichsmaßnahmen, die längst nicht immer zielführend sind, eine differenzierte Herangehensweise für geboten hält. Denn eine Frage und eine Sorge tauchte immer wieder auf: „Wie sollen wir einmal Nachfolger auf unseren Höfen finden, wenn wir mit diesen Schwierigkeiten zu kämpfen haben?“ Auch mit denen, dass ihnen zu oft ideologisch begründete Vorbehalte gegen die Landwirtschaft das Leben schwer macht.
Dass durchaus auch junge Leute ihr Interesse an einer funktionierenden Landwirtschaft haben und in die Fußstapfen treten wollen, zeigte die Tatsache, dass zwei junge Männer vom Maschinenring die ganze Zeit über mit größtem Interesse mit dabei waren. Und wenn
Tanja Hilzinger, die Tochter der gastgebenden Familie Hilzinger auf dem nahe gelegenen Lohhof, der im Anschluss besichtigt wurde, schon im Vorfeld ihre Bereitschaft bekundet hatte, im Agrarausschuss der CDU mitarbeiten und ihren Sachverstand mit einbringen zu wollen, so sind dies für Josef Knopf wichtige und wertvolle Zeichen, „dass wir auf einem guten Weg sind. Wir wollen als schlagkräftige Truppe unsere Belange vertreten und so mit dazu beitragen, dass der Stellenwert der Agrarwirtschaft deutlich vernehmbar ist. Und damit wollen wir unseren ländlichen Raum stärken und wettbewerbsfähig halten. “
Dass beim Rundgang und beim Gespräch auf dem Bauernhof die zuvor angesprochenen Themen deutlich sichtbar und aus erster Hand erläutert nochmals bekräftigt wurden, bestärkte den Arbeitskreis darin, die Anliegen verstärkt voranzutreiben. Die Gülleverordnung, zu viele bürokratische Vorschriften waren auch hier Bereiche, die auf Unverständnis stoßen. Dabei wollen die Landwirte nichts als qualitativ hochwertige Produkte erzeugen und sie – so wie vom Lohhof aus - entweder im Hofladen oder in der näheren Region anbieten zu können. Und sie wollen dies tun auch in den oft schwierigen topografischen Lagen in diesen Breiten. Auch in dem Wissen, dass im Norden und im Nordosten oft ganz andere Bedingungen vorhanden sind. Damit wollen sie sich überhaupt nicht messen lassen.
Für Josef Knopf wie für Dr. Klaus Schüle erbrachte die insgesamt fünfstündige, zwei geteilte Veranstaltung wertvolle Erkenntnisse und Anknüpfungspunkte für ihre weitere Arbeit.
Bereits vor der öffentlichen Veranstaltung war Josef Knopf bei den Neuwahlen erneut als Vorsitzender des Arbeitskreises Agrar Kreisverband Tuttlingen und Rottweil bestätigt worden.