Rentenexperte Peter Weiß fordert: schon in jungen Jahren für das Alter vorsorgen
Die Zukunft der Rente ist eines der sensibelsten und wichtigsten Themen und wird immer wieder einmal in die politische Debatte gehoben: manchmal werden dabei in kurzatmigen, holzschnittartigen Äußerungen Ängste geschürt, manchmal werden falsche, nicht haltbare Versprechungen gemacht.
„Dabei geben die Mathematik und die Zahl der Beschäftigten die Antwort auf die Frage nach der Finanzierbarkeit des gesetzlichen Rentensystems und gibt uns die Aufgabe, die Beitragszahler nicht zu überfordern und den Rentnern eine auskömmliche Rentenhöhe zu gewährleisten“, zeigte der rentenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Weiß bei einer öffentlichen Veranstaltung des CDU-Ortsverbands Dunningen auf. Womit Dennis Mauch, seit einem halben Jahr Vorsitzender der dortigen Christdemokraten, die von ihm begonnene Reihe der politischen Diskussionsveranstaltungen fortsetzte.
Wenn der öffentliche, mediale Diskurs häufig durch Schlagworte geprägt ist, so bewies die knapp dreistündige Debatte in der „Tenne“ die Brisanz und Notwendigkeit einer Auseinandersetzung die Komplexität eines Themas, das besser durch den Sachverstand als mit Emotionen behandelt wird.
Denn wenn die geburtenstarken Jahrgänge in die Rente gehen werden (im Jahr 1964 wurden in Deutschland 1,35 Millionen Kinder geboren!), muss die Politik die Weichen auf eine gerechte, alle Gruppen zufriedenstellende Lösung gestellt haben. Der 63-jährige CDU-Sozialexperte, der den Wahlkreis Emmendingen-Lahr seit 21 Jahren im Deutschen Bundestag vertritt, machte unmissverständlich deutlich: „Eigentlich müsste jeder junge Mensch schon als Schulabgänger anfangen mit der privaten Vorsorge für seine spätere Rente.“ Denn die immer längere Rentenbezugsdauer („Wir werden zum Glück alle sehr viel älter als dies in früheren Jahren der Fall war“) und der jetzt schon kräftige Steuerzuschuss in die Rente von hundert Milliarden Euro pro Jahr alleine verdeutlichen eine Faktenlage, die jeden herausfordert: die Politik und jeden Einzelnen.
„Und darum war es gut, dass wir heute Abend den Sachverstand bei uns hatten“, bedankte sich Dennis Mauch bei dem Sozialexperten Peter Weiß und auch bei den Teilnehmern, die die Veranstaltung mit ihren Fragen und Beiträgen sehr bereicherten. Wenn auch Peter Weiß „einmal mehr feststellen musste, dass gerade die Jungen, die sich bereits heute Gedanken machen müssen über ihre Zeit nach dem Berufsleben, nicht da sind.“ Dagegen war jener „ominöse Jahrgang 1964“, der gewissermaßen als Kristallisationspunkt für die Herausforderung „Zukunft der Rente“ dient, mit einem Teilnehmer mit dabei. Er wie alle anderen hatten einen Abend erlebt, an dem deutlich wurde, dass die sachgerechte, an den Erfordernissen orientierte Herangehensweise an ein komplexes Thema, das jeden betrifft, sinnvoller ist als das Hervorrufen von unhaltbaren Parolen, die nur zur Verunsicherung beitragen. Dennis Mauch: „Auch mit dieser Veranstaltung wollten wir sensibilisieren für einen verantwortlichen, nachdenklichen Umgang mit einem wichtigen Bereich.“ Sein Fazit: „Der Dialog zwischen Bürgern und der Politik ist gelungen.“ Und dass Peter Weiß bei manch einer Stellungnahme aus dem Publikum mit der Aussage reagierte, „Diese Frage ist mir noch nie gestellt worden“, war dann ganz sicher auch als Kompliment an die Dunninger Diskussionsteilnehmer zu verstehen.