45. Eintopfessen der Jungen Union Zimmern
Seit 45 Jahren ist das Eintopfessen der Jungen Union (JU) Zimmern in der Turn- und Festhalle jeweils am dritten Adventssonntag ein wichtiger und prägender Fixpunkt im Geschehen der Gemeinde.
Doch dass dieses Mal die Halle bis auf den letzten Platz gefüllt war und sogar noch ein Tisch „angebaut“ werden musste, hatte gleich mehrere gute Gründe.
Als eine glänzende Idee entpuppte sich die Einladung von Susanne Eisenmann, der Kultusministerin und CDU-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl 2021 als Ehrengast zur Jubiläumsveranstaltung: Mucksmäuschenstill war es, als sie in ihrer fünfzehnminütigen Rede angesichts des überwältigenden Besuchs, der guten Stimmung und des Erlebnisses, was möglich ist, wenn man Gutes tun will und dies in die Tat umsetzt, gewissermaßen all das zusammenbindet und auf den Punkt bringt, worauf es ankommt. In einer Gesellschaft, die in vielen Teilen rauer wird, in der zu oft gefragt wird: „Was bringt es mir?“, da ist es umso notwendiger, den Blick auf die zu lenken, denen es nicht so gut geht. Verantwortung zu übernehmen, das Gemeinwohl zu sehen, im eigenen Land und weit darüber hinaus. Den positiven Gegenentwurf zu einem häufig zu erlebenden Verhalten, mit Herzensbildung, mit sozialer Verantwortung: das ist es, was die gebürtige Stuttgarterin Susanne Eisenmann („und ich bin stolz darauf“) in der ländlichen Gemeinde Zimmern erleben konnte. Und was sie zu dem Schluss führte: „Baden-Württemberg ist ein tolles Land.“ Mit seiner Vielfalt und mit so viel Ehrenamt.
Aber notwendig und richtig ist es auch, dass die Kommunen die Unterstützung erfahren, damit sie sich weiterentwickeln können. Dass dies möglich ist, dafür dankte Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel der Ministerin: „Nur mit der von Ihnen und auch von dem Landtagsabgeordneten Stefan Teufel in den Haushaltsplanberatungen durchgesetzten Mitteln ist es uns möglich, unseren Aufgaben so nachzukommen, dass der ländliche Raum wettbewerbsfähig bleibt.“
Wie groß die Not in der Ukraine und wie hilfreich es ist, was die Junge Union mit ihrem Eintopfessen (das seit ein paar Jahren auch Maultaschen als gern angenommene Alternative anbietet) seit 4 ½ Jahrzehnten jedes Jahr präsentiert, erläuterte die aus Zimmern stammende Schwester Tanja Maria Hoffman: mit ihrem Dank an die Junge Union beschrieb sie, wie sehr diejenigen in der Ukraine, die am Rande stehen, vernachlässigt werden und wie segensreich es ist, dass mit der Hilfe dieser JU-Aktion die „Werkstatt des Lebens“ gebaut werden kann. Die Alternative wäre: Perspektivlosigkeit!
Dass erstmals beim Eintopfessen mit der Jugendkapelle des Musikvereins Zimmern mit ihren (vor-)weihnachtlichen Weisen und schmissigen Melodien die gesamte Zeit über die Veranstaltung begleitete, bildete einen weiteren Glanzpunkt zu diesem Ereignis, das weit über den eigenen Ort hinausstrahlt.
Vielen Gästen in dieser denkwürdigen Stunde sprach nicht nur Landrat Wolf-Rüdiger Michel aus der Seele, der den Begründer des Eintopfessens, Gerold Teufel besonders würdigte. Als überzeugter Christ und Katholik habe er damals den Weg zur CDU und zur Kolpingfamilie beschritten, habe als „Tatverkündiger“ in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Jungen Union das Eintopfessen vor nunmehr 45 Jahren ins Leben gerufen. Vor wenigen Wochen ist Gerold Teufel verstorben. Doch sein Erbe wird weitergetragen.
Beispielsweise von Marcel Kammerer, dem heutigen JU-Vorsitzenden, der zusammen mit seinem fleißigen und freundlichen Team die Gäste bewirtete: sie alle hatten viel zu tun. Doch genau das war ihnen sehr recht.
Wie auch die Vertreterinnen des Missionsausschusses Ubucutli, die Kaffee und Kuchen anboten und die sich dankbar dafür zeigten, dass sie jedes Jahr mit dabei sein können und auf ihre Anliegen aufmerksam machen können.
Diesen Blick über die eigenen Grenzen hinaus hat schon seit jeher der Landtagsabgeordnete und CDU-Kreisvorsitzende Stefan Teufel: Schon immer ist ihm ein Herzensanliegen, auf die Regionen in der Welt aufmerksam zu machen und für die einzutreten, „die es nicht so gut haben wie wir“. Darum auch sein Fazit gegen Ende eines Jahre: „Wir hatten zu Beginn den Entwicklungsminister Gerd Müller mit seinem eindrücklichen Auftritt beim Neujahrsempfang zu Gast. Nun schließen wir das Jahr ab mit diesem Eintopfessen zu Gunsten derer, die in der Ukraine auf der Schattenseite sind.“ Diese Hilfe zur Selbsthilfe werde weiterhin die Devise sein aller, denen das Schicksal der Nächsten nicht gleichgültig ist.
Es passte in das gesamte Geschehen, dass die Jugendkapelle auch Beethovens Neunte, die Europa-Hymne spielte. Ein gutes, ein notwendiges und richtiges Zeichen.