Winterwanderung – wie immer und wie immer anders
Nahezu sämtliche Wetterverhältnisse erlebte die CDU Sulz bei ihrer jährlichen, zur guten und lieben Tradition gewordenen Winterwanderung.
Diesmal musste niemand frieren: die Sonne schien vom blauen Himmel herunter während des gesamten Nachmittags.
Und es gab, wie jedes Jahr, viel zu sehen, zu hören, zu erleben und zu diskutieren. Diesmal mit Start bei der Firma Dreher Automation, die ihren Standort von Renfrizhausen (auch dort hat die Winterwanderung vor etlichen Jahren schon einmal Station gemacht) auf die Höhe in das neu geschaffene Gewerbegebiet InPark A81 verlegt hat.
Mit Eindrücken von einem Unternehmen, das mit seinen derzeit 195 Beschäftigten auf einem sehr guten Weg ist. In jeglicher Beziehung. Und dessen erfolgreiches Wirken auch später beim Politgespräch mit ein Thema war, bei dem der Bundestagsabgeordnete Volker Kauder die Leistungen und die Leistungsfähigkeit gerade bei uns im ländlichen Raum hervorhob.
Eine Winterwanderung wie so viele? Nein. Gegen Ende, im Sportheim von Holzhausen, wehte ein starkes Stück Wehmut durch das bis auf den letzten Platz gefüllte Lokal. CDU-Stadtverbandsvorsitzender Tobias Bronner, der wie schon so oft souverän und zielsicher auch diese Winterwanderung vorbereitet und geleitet hat, bedankte sich bei Stefan Teufel und eben auch bei Volker Kauder. Mit seinen Worten zu dem Bundestagsabgeordneten, der aus freien Stücken im Herbst nächsten Jahres nach dreißig Jahren den Bundestag verlassen wird, traf er den angemessenen Ton, der deutlich machte: Wir hatten und wir haben noch mit Volker Kauder einen außergewöhnlichen Vertreter in der Bundespolitik, ganz vorne mit dabei. „Wir werden vielleicht hundert Jahre warten müssen, bis wir wieder mit einem solchen Repräsentanten dabei sein werden.“
Sein von Tobias Bronner mit Unterstützung von Heinrich von Stromberg für den Moment erst einmal erläutertes Geschenk – einen ganz besonderen Baum, der im Frühjahr dann gepflanzt werden soll – soll Volker Kauder später an seine CDU-Freunde von Sulz, an die
Winterwanderungen und an die jährlichen Marktplatzgespräche erinnern. Es fielen Worte, die zu Herzen gingen, die deutlich machten, dass Politik auch viel mit Freundschaft, Vertrauen, Dankbarkeit zu tun haben kann. Momente, die bleiben, bei allen, die dabei waren und die diese denkwürdigen Minuten erleben durften.
Alle spürten: Volker Kauder ist ein ganz Großer der deutschen Politik. Fast schon bittend darum dann Tobias Bronner, mehrmals: „Wir bitten dich, dass du der Politik erhalten bleibst. Als Berater zum Beispiel.“
Dass Volker Kauder gerührt war, dass er aber gleichermaßen sich bedankte, bei allen Freunden, auch bei Stefan Teufel und das nahtlose und gar nicht selbstverständliche Miteinander lobte, auch das zeigt: Politik kann auch sehr menschlich sein.
Und dann gab es noch eine – überraschende – Wortmeldung. Ein junger Mann, der die ganze Zeit über sehr aufmerksam zugehört hatte, sagte Sätze, die man heutzutage ganz selten, wenn überhaupt hört. Er bedankte sich bei Volker Kauder dafür, dass er diese Stunden bei der Winterwanderung mit dabei war, würdigte es, dass ein Spitzenpolitiker „zu uns kommt und mit uns spricht und Politik so hautnah erfahrbar macht.“
Vor allem stellte er, ein Gymnasiallehrer, den Unterschied zwischen einer Diktatur und unserer Demokratie heraus, in der dies alles möglich ist. Ein tiefgründiges, bewegendes Plädoyer für unser freiheitliches System.
Geradezu in Fortsetzung und Ergänzung zu der Rede von Volker Kauder, der mehr Mut und mehr Selbstbewusstsein einforderte, wie auch mehr Selbstbewusstsein. Wer diese Worte hören und Volker Kauder erleben konnte, der spürte mehr als ein Vermächtnis, das diese politische und menschliche Ausnahmeerscheinung auch an diesem späten Nachmittag im Sportheim zu Holzhausen abgab.
Was er wie auch Stefan Teufel in diesen Jahren bewegen und bewirken für den (Wahl-)Kreis, das wurde gleich an mehreren Stellen deutlich. Der Dorfgemeinschaftsraum, der in der Ortsmitte am Entstehen ist, wäre ohne die Förderung durch das Land nie und nimmer möglich gewesen. Stefan Teufel hat sich in Stuttgart für die Realisierung eingesetzt, erfolgreich. Wie bei so vielen Projekten.
Beide, Volker Kauder und Stefan Teufel, schlugen an diesem Nachmittag die Fußballbundesliga um Längen. Niemand interessierte sich mehr für das im Pay-TV zu sehende Geschehen. Dazu ist die Politik viel wichtiger, näher, spannender und interessanter.
Es kommt eben auf die Prioritäten an. Und auf die Grundlagen unseres Daseins. So war es selbstverständlich, dass die Georg-Kirche in Holzhausen aufgesucht wurde: dort gab Herwart Kopp (auch er auf seine Art eine große Persönlichkeit!) einen komprimierten Überblick über die Geschichte dieses Gotteshauses (erbaut 1780) mit besonderer Würdigung der Weinmar-Orgel, die in diesem Jahr 225 Jahre alt wird.
Die beiden ersten Strophen „Großer Gott, wir loben dich“ konnten dann auch ohne Orgelbegleitung und weitgehend ohne die ausgeteilten Gesangbücher dargebracht werden – auch dies ein alljährlich wiederkehrendes verbindendes Erlebnis zum Ende des sehr eindrucksvollen Besuchs in der vor gut 1 ½ Jahrzehnten letztmals renovierten Kirche.
Schon unterwegs, bei der Wanderung vom Gewerbepark nach Holzhausen trug der historisch mit so großem Wissen ausgestattete frühere CDU-Vorsitzende Details zu der Gegend bei. Zu diesem Höhenzug, der in römischen Zeiten eine wesentliche Bedeutung als Ost-West-Verbindung hatte.
So war wiederum alles mit dabei: geschichtliche Hintergründe, die aktuelle Politik, Einblicke in die wirtschaftlichen Gegebenheiten, viele Erläuterungen, Erklärungen und intensive Diskussionen und ganz viele freundschaftliche Begegnungen. Und die Ankündigung eines Abschiedes mit großer Dankbarkeit und emotionalen Augenblicken.