Zu einem gemeinsamen Austausch hat sich der Rottweiler Abgeordnete und stellv. Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, der CDU-Kreisvorsitzende Stefan Teufel mit dem fachlichen Vorstand und Vorstandsvorsitzenden der gemeinnützigen Stiftung Bruderhaus Diakonie, Dr. Tobias Staib und der Leiterin der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, Frau Christine Trein getroffen. Zu Beginn des Gesprächs bekundete Stefan Teufel seine Anteilnahme an der kürzlich stattgefundenen Brandkatastrophe im Reutlinger Fachpflegeheim Sozialpsychiartrie, das ein Haus der Bruderhaus Diakonie ist. Dr. Staib dankte allen, die ihre Solidarität und Anteilnahme ausdrückten und verwies auf die gute Zusammenarbeit mit den Rettungskräften, Behörden und zusändigen Verantwortlichen.
In dem knapp zweistündigen Gespräch tauschten sich die Fachleute zur Thematik des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) aus. Es soll Menschen mit Behinderungen Selbstbestimmung und Teilhabe am Leben in der Gesellschaft ermöglichen. Kernstück des BTHG ist die Weiterentwicklung der bisherigen Eingliederungshilfe weg vom Fürsorgeprinzip, einem fremdgesteuerten Vollversorgungssystem, hin zu einem modernen personenzentrierten Teilhaberecht. Hierzu wurde das Recht der Eingliederungshilfe aus dem Recht der Sozialhilfe (SGB XII) herausgelöst und in das neue Rehabilitations-und Teilhaberecht im SGB IX überführt. Auch wenn es derzeit noch einige Punkte und finanzielle Fragen zu regeln gibt, sichert der Abgeordnete seine Unterstützung zu: „Für die laufenden Mehrausgaben der Träger der Eingliederungshilfe hat das Land mit den kommunalen Landesverbänden eine Abschlagszahlung für die Jahre 2020 und 2021 in Höhe von jährlich 61 Mio. Euro vereinbart. Seit letztem Jahr berechnet sich die Ausgleichszahlung nach einer nachgelagerten Spitzabrechnung der Kostenpositionen, die in der Finanzvereinbarung festgelegt wurden. Hier gilt es nun nachzubessern, so die Forderung des Chefs der Bruderhaus Diakonie.
Problem Personalmangel
Bei all diesen Themen sieht die Leiterin, Christine Trein, noch zusätzliche Herausforderungen in ihrem Bereich. Der Personalmangel macht sich wie überall auch in den Werkstätten in Fluorn-Winzeln bemerkbar. „Es ist nicht nur ein Beruf. Wer bei uns arbeitet, macht dies aus Überzeugung und Berufung“, so Trein. Das von der CDU-Landtagsfraktion verabschiedete Positionspapier mit der Forderung einer Einführung eins verpflichtenden gesellschaftlichen Jahres befürworten beide. Aus ihrer Erfahrung heraus, sind einige FSJ´ler in ihrem Bereich geblieben und haben sich ganz bewusst für eine Ausbildung im Behindertenbereich entschieden. „Es kommt eben auf die innere Haltung an“ so Teufel, der bei der Frage des Imageproblems des Berufszweiges die Rückmeldung gibt, dass es demnächst eine Kampagne des Ministeriums zu diesem Thema geben werde. Er bedankt sich bei beiden für ihre unverzichtbare Arbeit: „Die Bruderhaus Diakonie ist für unsere Region im Bereich der Behindertenhilfe ein wichtiger Leistungserbringer und Arbeitergeber“ so Teufel abschließend.