Über Cold Cases und andere Fälle
Der Besuch des CDU-Kreisvorstands bei der Kriminalpolizeidirektion in Rottweil brachte wichtige Impulse und trug in seiner Offenheit und in der Übereinstimmung in allen Fragen zum politischen Grundverständnis bei. Spätestens seit im Januar in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ der Mordfall der zwischen Blumberg und Geisingen im Jahr 1997 tot aufgefundenen Studentin Eva Götz ausgestrahlt wurde, sind die Cold-Cases-Fälle in die öffentliche Aufmerksamkeit getreten.
Zuständig dafür ist im Polizeipräsidium Konstanz der Leiter der Kriminalpolizeidirektion Rottweil, Polizeivizepräsident Thomas Föhr. In seinem Vortrag sprach er, dass es oft mühsam ist, oft Jahrzehnte zurückliegenden Verbrechen nachzuspüren. „Doch man muss danach brennen“, fügte er hinzu, bisher ungeklärte Fälle aufzuklären. Dabei gehe es nie darum, frühere Ermittler vorzuführen, sondern mit neuen Methoden und Verfahren, die es damals noch nicht gab, so zum Beispiel mit DNA-Analysen und mit Hochleistungsscannern, das Delikt zu klären. Dabei sei auch wichtig, die Angehörigen zu betreuen, so wie dies im Mordfall Eva Götz geschehen sei.
In Deutschland gibt es 5000 ungeklärter Fälle dieser Art, davon in Baden-Württemberg ca. 500, erklärte Thomas Föhr weiter in dem Gespräch mit dem CDU-Kreisvorstand, an dem auch Kriminaldirektor Markus Walter und Kriminaloberkommissarin Stefanie Karst teilnahmen.
Ungeklärte Mordfälle werden nicht vergessen
Cold-Cases-Fälle zu bearbeiten, seit dem 1. Januar 2020 eine der Aufgaben der Kripo in Rottweil für das gesamte Polizeipräsidium Konstanz, das vier Landkreise umfasst, ist wichtig und notwendig, doch auch außerordentlich zeitaufwendig.
„Daneben bearbeiten wir im Tagesgeschäft weitere herausragende Delikte wie Mord und Totschlag – auch im Kreis Rottweil.“, stellte der Polizeivizepräsident fest und erinnerte unter anderem an den Dreifach-Mord von Villingendorf.
„Wir vom CDU-Kreisverband sind froh und dankbar und auch stolz dafür, dass Sie da sind und dem Standort Rottweil gut tun“, lobte und würdigte der CDU-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Stefan Teufel die Arbeit der Polizei. So hätten vor einem halben Jahr beim Schulcampus in Rottweil etliche Jugendliche für Randale gesorgt und viel unzumutbare Unruhe gebracht. Während ihm empfohlen worden sei, Psychologen einzufordern, habe er sich um den Kontakt mit der Polizei gekümmert, die dann mit ihrer Präsenz, mit ihrem Einschreiten und mit Hausbesuchen dafür gesorgt haben, „dass nun Ruhe herrscht.“ Dass Befriedung eingetreten sei: „Wir wollen mit Herz und Härte und mit den jeweils geeigneten Maßnahmen reagieren.“
Vor dem gut einstündigen, „sehr informativen und wichtigen Gespräch, für das wir außerordentlich dankbar sind“ (Stefan Teufel) hatten der Besuch in verschiedenen Abteilungen unter anderem auch in dem noch nicht ganz fertig gestellten Neubauder Polizeidienststelle und die jeweiligen Erläuterungen der zuständigen Leiter deutlich gemacht, auf welch hohem Niveau und mit welchen Mitteln heutzutage versucht wird, die Verbrechen aufzuklären und die Täter dingfest zu machen.
Kampf gegen Cyberkriminalität
So beschrieb Kriminaloberkommissar Simon Ebe als Super-Recogniser, wie die Gesichtserkennung funktioniert – genau einen Tag nach der „Tatort“-Ausstrahlung, die diesen Bereich ebenfalls thematisiert hatte. Allerdings, so die einhellige und deutliche Klarstellung aller Polizisten: „Die Krimis haben mit der Realität nicht viel zu tun.“
Des Weiteren stellten die Kriminalhauptkommissare Daniel Tirok und Karl-Heinz Storz sowie Kriminalhauptkommissarin Janine Weisser die immer virulenter werdenden Herausforderungen der Cyberkriminalität dar wie sie auch die Kriminaltechniken vorstellten: bis hin zur Aufnahme des Fingerabdrucks und allen weiteren Erkennungsmerkmalen.
Auch wenn immer wieder auf eher hinderliche Datenschutzbestimmungen hingewiesen wurde, die die Arbeit nicht leichter machen, so zeigte sich den CDU-Kreisvorstandsmitgliedern ein hoch qualifiziertes und motiviertes Team, das für eine möglichst große Sicherheit im Kreis sorgt, wie Stefan Teufel bemerkte: „Eine solche Institution lebt von ihrer Qualität und der Ausstattung, aber auch von den Menschen, die hier tätig sind und die 24 Stunden am Tag für nsere Sicherheit sorgen. Sie haben uns an Ihrer Seite!“