Die Leute haben die Verbots- und Bevormundungspolitik der Grünen satt
Die Ampel in Berlin und deren „ewige Streitereien“ waren eines der Themen in der Mitgliederversammlung der Senioren-Union im Café Haas auf dem Berner Feld in Rottweil. Was die CDU-Senioren eher gleichgültig hinnehmen könnten, würde da nicht Deutschland im internationalen Wettbewerb in diesen krisenhaften Zeiten zurückfallen, und vor allem, so der Europaabgeordnete Dr. Andreas Schwab als Gast der Veranstaltung: „Die Leute haben die Bevormundungs- und Verbotspolitik der Grünen satt. Was zur Folge hat, dass viele Mitbürger dazu bringt, ihren Frust über die Politik mit der Zuwendung zur AfD zu beantworten.“
Dem setzt der 50-jährige Christdemokrat, der seit dem Jahr 2004 den Wahlkreis Südbaden im Europaparlament vertritt, einen Politikansatz entgegen, bei dem die von allen angestrebte Klimaneutralität und damit das Erreichen der Pariser Klimaziele erreicht wird, wenn die Menschen, wenn jeder Einzelne seinen Beitrag dazu leisten will. „Wir wollen dies zusammen mit den Menschen und nicht von oben verordnen.“ Den Grünen dagegen warf er vor, dass sie mit dem Verbreiten von Panik, auch mit der Unterstützung von Umweltverbänden, die ihnen nahestehen“, den exakt falschen Weg gehen. „Der Ansatz von uns Christdemokraten ist es dagegen, Anreize zu schaffen. Und wir setzen auf Technologieoffenheit.“ Eine Idee, die neben vielen anderen in die Zukunft weist: Solarziegel. Eine Möglichkeit, die jedem offensteht: „ Es sind Innovationen, die zum angestrebten Ziel der Klimaneutralität führen, nicht aber Verbote und bevormundende Vorschriften.“
Wir werden weiterhin alles ansprechen
Wie er bei seinem Vortrag samt intensiver Diskussion mit den etwa 50 Teilnehmern der Veranstaltung das andere „Megathema dieser Zeit“, die Migration ansprach: „Unsere humanitäre Verpflichtung ist es, diejenigen aufzunehmen und denen beizustehen, die einen Asylgrund haben.“ Doch wenn 97 Prozent keine Chance auf einen Asylstatus haben, dann müsse ihnen gesagt werden: „Bleibt zu Hause als dass ihr einen gefährlichen Weg beschreitet.“ Besser und sinnvoller sei es, „wir helfen den Ländern, die in Not sind, die es schwer haben als wir.“ Und, angesichts von Problemen und von Übergriffen von Migranten: „Wir lassen uns nicht verbieten, diese anzusprechen. Denn diese gibt es. Sie totzuschweigen, wäre der falsche Weg. Es würde nur den Gruppierungen helfen, die nicht an Lösungen interessiert sind.“
Im weiteren Verlauf warf Andreas Schwab, der sich bei den Wahlen im Juni nächsten Jahres erneut um einen Sitz im Europäischen Parlament bewirbt, einen besorgten Blick auf die wirtschaftliche Situation in Deutschland: „Wir dürfen kein Absteigerland sein, sondern müssen die Besten sein wollen.“ Den Eindruck habe er derzeit nicht, mahnte der CDU-Politiker an: „Wir dürfen unseren Wohlstand nicht leichtfertig verspielen.“
Innovation und Leistungsbereitschaft: Er erinnerte an den seinerzeitigen Besuch bei der aci-Group in Zimmern, wo Firmenchef Wolfgang Schmutz seine Pläne zum Abbau von Lithium in Bolivien vorgestellt hatte, die damals nicht realisiert werden konnten. Nun gibt es einen neuen, hoffnungsvollen Versuch in Chile, über den Andreas Schwab am Vormittag der Veranstaltung mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen geredet hatte. Mimik und Gestik von Andreas Schwab zeigten: Die Aussichten sind gut, dass sich dieses Mal die Bemühungen um die Gewinnung des für Batterien notwendigen Leichtmettals erfolgreich sein können.
Tätigkeitsberichte wurden abgegeben
So blieben nach dem sehr „informativen und höchst interessanten und aufschlussreichen Dialog mit wertvollen Einblicken in die europäische und bundespolitische Politik “ (Vorsitzender Karl-Heinz Glowalla bei seinen Dankesworten) der Rechenschaftsbericht des Kreisvorsitzenden, des Schatzmeisters Eberhard Barth und des Pressereferenten Rudi Glowka. Und last not least rundeten die Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft in der Senioren-Union die Mitgliederversammlung ab.
Ehrungen
25 Jahre: Gustav Kammerer (Zimmern), Hermann Kaufmann (Schenkenzell)
20 Jahre: Hans Martin Schick (Sulz-Holzhausen), Julius Wilbs (Dunningen), Wolfgang Steinbach (Rottweil), Hermann Lehmann (Vöhringen), Robert Nübel (Sulz-Renfrizhausen) sowie Bernhard Pohler (Zimmern).
Mit dem Fazit: Bei sommerlichen Temperaturen gelang es den CDU-Senioren, einen Nachmittag lang „ im durchaus auch unterhaltsamen“ Austausch mit dem Europaabgeordneten und CDU-Bezirksvorsitzenden Politik noch begreifbarer zu machen und zur Selbstvergewisserung des eigenen Standpunktes beizutragen.