Die Idee war bei der Sommertour von Volker Kauder entstanden / Fröhliches Miteinander, aber auch viele nachdenkliche Töne
Es war ein Schlachtfest der Freundschaft, der feinen Schlachtplatte samt Sauerkraut und wohlschmeckendem Brot im Bürgersaal in Herrenzimmern; ein Schlachtfest, das „geboren“ wurde während der Sommertour des Bundestagsabgeordneten Volker Kauder vor 1 ½ Jahren in Bösingen. Beim Gespräch in der Rosenberger Mühle: „Wir machen ein Schlachtfest“, sagte der Unionsfraktionschef. „Und ich stifte das Schwein.“ Angesichts der Erkenntnis, wie viel in der Gemeinde Bösingen selbst produziert wird, welche Eigenentwicklung dort zu Hause ist.
So also luden Rainer Hezel, der CDU-Ortsverbandsvorsitzende und Stefan Teufel als CDU-Kreisvorsitzender zu einem Abend, der geprägt war von den kulinarischen Genüssen – Speisen wie Getränke wurden gespendet -, aber auch von nachdenklichen Tönen, von Einblicken in die weltgeschichtlichen so überaus schwierigen und komplexen Tatbeständen, die niemanden ruhig sein und bleiben lassen können.
Da waren auf der einen Seite Leber-, Blut- und Bratwurst sowie Kesselfleisch und Bier „aus der größten Brauerei des Landkreises“ und viele anerkennende Worte über die intakte Gemeinde Bösingen – und da zeigte bei der Rede des Unionsfraktionsvorsitzenden Volker Kauder der Blick in die mannigfachen Verwerfungen in der Welt, wie sehr vieles in Aufruhr ist und eine Befriedung eher in weiter Ferne steht. Umso wichtiger, dass „wir mit Angela Merkel eine Bundeskanzlerin haben. die besonnen, aber auch mit Klarheit Klarheit unser Land regiert und mit ihrem hohen Ansehen in der Welt einem russischen Präsidenten so entgegentritt, wie dies notwendig und richtig ist.“ So Volker Kauder, der als einer der wichtigsten Begleiter und Mitarbeiter der Kanzlerin seine Äußerungen aus unmittelbarer Nähe sehr nachvollziehbar beschrieb. „Man hätte eine Stecknadel fallen hören können“, stellte Rainer Hezel am Ende der Rede von Volker Kauder fest. In der Tat: Alleine schon die Bemerkung, dass Karl May in seinem Band „Durchs wilde Kurdistan“ die Konfliktlinien präzise aufgezeigt hat. „Lesen Sie es nach, Sie werden erstaunt sein, was Sie in dem Buch von Karl May, (der nie dort war!) darüber erfahren werden.“ Eine Gemengelage, die heutzutage verlangt, „mit Leuten zusammenzuarbeiten, was man früher für undenkbar gehalten hat.“ Sehr nachdenkliche Worte von dem Berliner Spitzenpolitiker, der auch in dem so wichtigen Amt in der Bundespolitik nie die Verbindung zu seiner Basis, zu seinem Wahlkreis verloren hat. Im Gegenteil.
Das von ihm initiierte Schlachtfest mit dem freundschaftlichen, ungezwungenen Miteinander gehört zu ihm wie die führende Stellung in Berlin. Wie der am Tag zuvor im Deutschen Bundestag gehaltene wichtige Debattenbeitrag über Sterbebegleitung und Sterbehilfe.
In die Reden im Bürgersaal in Herrenzimmern fügten sich nahtlos ein die Beiträge von Stefan Teufel („Die derzeitigen Gespräche an den verschiedenen Schulen zeigen mir mehr denn je, dass die Lehrer das Gespräch mit der CDU suchen und auf uns ihre Hoffnungen setzen“) und von Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel: Er sei blass geworden, als er damals den Termin für das Schlachtfest vernommen habe. Es fand an seinem Geburtstag statt! Mit einem Deal aber habe er es vermocht, daran teilzunehmen – und der Gemeinde Bösingen einen guten Ruf weit über die Kreisgrenzen hinaus zu bescheinigen.
Die Gemeinde, in der es gelungen sei, die beiden etwa gleich großen Ortsteile zu einer Einheit zusammenzubringen. „Dies ist nicht überall der Fall“, schmunzelte der aus Schwenningen stammende Landrat.
Eine Zäsur findet nunmehr statt: Nach 40 Jahren verlässt Bürgermeister Alfred Weiss den Chefsessel im Rathaus – und den übernimmt mit seinen grade mal 34 Jahren Johannes Blepp, der ebenfalls anwesend war und dem noch einmal die Glückwünsche aller Anwesenden galten.
Ein Fest unter Freunden. Das wohl seine Fortsetzung finden wird: Die beiden nächsten Spender für die dann zu verarbeitenden Schweine stehen schon bereit!