Besuch bei einer Weltfirma, Diskussion über die Zukunft der ländlichen Räume / Stefan Teufel: Setzen uns auch aus der Opposition heraus gegen die ideologisch geprägte grün-rote Politik ein
KREIS ROTTWEIL, 16. Mai 14 - Haben die ländlichen Räume auch in Zukunft noch Chancen zu bestehen? Die demografische Entwicklung mit dem starken Bevölkerungsrückgang und die Politik der grün-roten Landesregierung, die die Ballungsräume eindeutig bevorzugt, sind für die CDU im Kreis Anlass, sich Gedanken darüber zu machen, wie die Attraktivität der ländlichen Räume erhalten werden kann. Und dass junge Leute auch in Zukunft noch eine Perspektive in ihrer Heimat sehen.
In einer sehr lebhaften, engagiert geführten Dialogveranstaltung sprachen darüber CDU-Kommunal- und Kreispolitiker mit dem Landtagsabgeordneten des Kreises und CDU-Kreisvorsitzenden Stefan Teufel im Hotel „Winterhaldenhof“ in Schenkenzell In herrlicher Schwarzwaldlandschaft, am Rand des Kreises gelegen, bot dieser Ort genau die Voraussetzungen um unter Leitung der Vorsitzenden der beiden CDU-Verbände, Franz Harter und Brigitte Sum eine der wichtigsten Herausforderungen gerade für diese Region zu sprechen.
Auf der einen Seite sind da Weltfirmen zu Hause wie Hansgrohe in Schiltach, die die CDU-Politiker zu Beginn dieses Politnachmittags besuchten. Verblüffend: Franz Harter berichtete bei der Begrüßung von einer geradezu unglaublich anzuhörenden Geschichte, nach der der gelernte Tuchmacher und begnadete Tüftler Hans Grohe zum ersten Mal in Schiltach war, spontan sagte: „Hier bleibe ich nicht.“ Er blieb und gründete im Jahr 1901 ein heute weltweit führendes Unternehmen, eines der wenigen global players der Sanitärbranche.
Hans Grohe blieb. Heute wirken viele Faktoren zusammen, die besorgt machen um die Zukunftsfähigkeit der ländlichen Räume: So beklagte Stefan Teufel die verfehlte Verkehrsinfrastrukturpolitik der derzeitigen Landesregierung, deren Minister nicht nur rund 100 Millionen Euro vom Bund nicht abgerufen und damit verschenkt habe: „Die grün-rote, rein ideologisch motivierte Politik steht symbolhaft für eine Vernachlässigung des ländlichen Raumes, dessen Folgen noch gar nicht abzusehen sind,“ stellte Stefan Teufel fest. Ein weiteres Beispiel betrifft die Absicht von Grün-Rot, die Musikhochschule Trossingen so zu schwächen, dass sie keine Zukunft hat. Die Formel klingt einfach, hat aber verheerende Wirkung: im ländlichen Raum können wir kurzen Prozess machen – „weg damit“! Doch die Landesregierung hat die Rechnung ohne die Betroffenen und alle diejenigen gemacht, die die Kahlschlagpolitik gegen eine der wichtigen Kultureinrichtungen nicht hinnehmen wollen. „Auch wenn uns in der Opposition in vielen Bereichen die Hände gebunden sind, so kämpfen wir unverdrossen und mit Leidenschaft für die Belange unserer Region“, sagte Stefan Teufel in der Diskussionsrunde, die sehr von Nachdenklichkeit und Besorgnis, aber auch von kräftigem Einsatzwillen geprägt war. Egal ob es um die „ebenfalls völlig verfehlte“ Polizeireform geht, eine Bildungspolitik, die diesen Namen gar nicht verdient habe, um eine ausreichende medizinische Betreuung, die gerade bei einer älter werdenden Gesellschaft immer mehr Bedeutung zukomme.
Ein Fazit des christdemokratischen Landtagsabgeordneten: „Wir wollen bei uns im ländlichen Raum zumindest ähnliche Möglichkeiten der Lebensgestaltung wie sie in den Ballungszentren vorhanden sind. Mehr nicht, aber auch nicht weniger.“ Auch darum gehe es am 25. Mai, warf er einen Blick auf den so bedeutenden Wahlsonntag, an dem die Weichen gestellt werden für die Kommunen und Kreise, genau so aber für die Politik in Europa: „Wir haben mit Andreas Schwab einen überzeugenden Vertreter im Europäischen Parlament, der aus unseren Reihen kommt und der unsere Interessen und Anliegen in Straßburg und Brüssel exzellent vertritt.“