CDU-Mitgliederversammlung in Epfendorf wählt, ehrt und diskutiert
EPFENDORF, 24. Jan. 14 - Seit stolzen 60 Jahren gehört Franz Sauter der CDU an. Diese Zahl alleine wäre schon ein triftiger Grund zur Freude und zum Dank. Doch dass der heute 86-Jährige ehemalige langjährige Bundestagsabgeordnete eine Ausnahmeerscheinung ist, zeigt nicht zuletzt die Tatsache, dass er auch heute noch, 23 Jahre nach seinem Ausscheiden aus dem Deutschen Bundestag, in der Bundespolitik, bei seinen ehemaligen Mitstreitern in Bonn höchstes Ansehen genießt.
So galt es, bei der Mitgliederversammlung des CDU-Ortsverbandes Epfendorf im katholischen Gemeindezentrum REMI ihn zu ehren, aber noch etliche weitere Mitglieder für ihre langjährige Treue zur CDU. Wobei dies dann auch die letzte Amtshandlung von Carsten Brügner war, der den Vorsitz des Ortsverbandes aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weiterführen konnte. Nach 16 Jahren, in denen er mit Freude und Engagement – und unter tatkräftiger Unterstützung seiner Frau Anita – die Geschicke der CDU in Epfendorf leitete. CDU-Kreisvorsitzender Stefan Teufel würdigte dann auch den Einsatz von Carsten Brügner, als er die Entlastung des abtretenden Vorstandes vornahm und überleitete zu den Neuwahlen.
Und siehe da: von den 26 anwesenden CDU-Mitgliedern erhielt Johannes Sauter als Nachfolger von Carsten Brügner alle 26 Stimmen. Womit die Führung des recht mitgliederstarken Ortsverbandes wieder in das „Haus Sauter“ übergeht. Vorgänger Brügner jedoch bleibt dem Vorstand als Schatzmeister weiter erhalten; dieses Amt hatte er in den vergangenen Jahren bereits kommissarisch innegehabt und der Versammlung einen Bericht mit einer ordentlich gefüllten Kasse vorgelegt.
Dass die Generation „danach“ ebenfalls in der Politik mitmischt, sich engagiert für die Ziele der Christlich-Demokratischen Union ist nicht von vornherein selbstverständlich. In Epfendorf ist dies anders. Larissa Sauter, die 23-jährige Tochter von Christian Sauter (der zum Schriftführer gewählt wurde), übernahm des Amt der stellvertretenden Vorsitzenden, und Helge Brügner ist mit seinen 19 Jahren als Beisitzer das jüngste Mitglied im ziemlich runderneuerten Ortsvorstand. Ebenfalls mit im Vorstand ist nunmehr Valentin, der Sohn von Johannes Sauter.
Politik mitzugestalten, auf allen Ebenen, sich einzusetzen für ihre Heimat, darum geht es ihnen allen, die in ihren jeweiligen Funktionen und Ämtern ihren Beitrag leisten. So dem neu gewählten Vorsitzenden Johannes Sauter, der in seinem Bericht über die Gemeinderats- und die Kreistagsarbeit erwähnte die nicht nur seiner Meinung richtige Entscheidung des Anschlusses der Wasserversorgung an den kleinen Heuberg. Und sprach, im Blick auf die Sanierungen in der Ortsmitte mit dem Neubau des Rathauses, davon dass „richtig was ging im Ort“. Eine Aussage, die von Bürgermeister Peter Boch bei seinen Erläuterungen der vollzogenen wie auch der noch geplanten Maßnahmen (so u. a. das altersgerechte, barrierefreie Gebäude, das Gewerbegebiet Trichtingen, die Schaffung von Wohnraum) bestätigt und ergänzt wurden. Die konkreten Visionen eines jungen Bürgermeisters, der zusammen mit den Bürgern seiner Gemeinde die vorhandenen Chancen ergreift und nutzt. Der den Schwung des so deutlichen Votums bei seiner Wahl zielbewusst umsetzt.
Und beide, Bürgermeister Peter Boch und der Biolandwirt und CDU-Ortsverbandsvorsitzende Johannes Sauter streben ein Mandat bei der Kreistagswahl in wenigen Wochen an, „zum Wohle unserer Gemeinde“. Und um eventuell auch bei der Straße nach Harthausen genau auf den Fortschritt zu achten.
In seinem Bericht aus dem Landtag griff Stefan Teufel genau die Themen auf, die in einer Gemeinde wie Epfendorf den Menschen auf den Nägeln brennen. Und er lobte die damalige Entscheidung von Peter Boch, als Stuttgarter sich um ein Bürgermeistermandat im ländlichen Raum beworben zu haben: So kenne er beides und bringe umso mehr das Gespür dafür mit, dass gerade die jungen Menschen „bei uns die gleichen Möglichkeiten und Chancen haben sollen wie die in Böblingen.“ Wozu mit an vorderer Stelle eine intakte Verkehrsinfrastruktur und das schnelle Internet gehören. Und eine Bildungspolitik, die das duale System weiter fördere und „wir wollen das lebenslange Lernen mehr denn je auf unser Panier schreiben.“
Was eine lebendige Partei auszeichnet, konnte bei der sehr lebhaften Diskussionsrunde im Anschluss an die Beiträge besichtigt werden: „Wenn wir schon einen Landtagsabgeordneten bei uns haben, dann …“ dann gab es viele Fragen und Stellungnahmen, die zeigten, wie interessiert und engagiert die CDU-Mitglieder in Epfendorf sind. Und froh sind darüber, dass sie einen der mitgliederstärksten Ortsverbände im Kreis haben.
Und dies alles mit gesundem Menschenverstand betreiben. So schüttelte manch ein Teilnehmer seinen Kopf darüber, dass ein zweitägiges Rockkonzert abgesagt werden musste, weil die Naturschützer einen Vogel ausgemacht hatten, der darunter hätte leiden können. Das Fazit: „Ja zur Natur und zu unserer Umwelt, aber alles mit Maß und Mitte.“