Senioren-Union zu Gast bei der Polizei
Denn mit einem Vorurteil räumte Kriminalhauptkommissar Josef Bronner, der von seinen 39 Jahren als Polizist 16 davon Jahren in der Prävention arbeitet, bei seinem sehr umfassenden Vortrag gleich auf: „Es ist irrig zu glauben, wer rein kommen wolle, der schaffe es auch.“ Falsch!
„Kommen Sie, wir beraten Sie gerne“, ermunterte Bronner die sehr interessierten Mitbürger aus dem gesamten Kreis Rottweil. Keine Frage: die Kosten dürfen keine Rolle spielen, wer hier spart, tut es an der falschen Stelle, und er wird es später bitter bereuen. Deswegen auch seine klare Aussage: Bei den Maßnahmen zur Sicherung der Wohnung WK2-Elemente einbauen lassen, alles darunter ist nicht ausreichend einbruchhemmend.
Und auch dies konnte „der Experte, der auch sehr viel von seinem Metier versteht“, so der Vorsitzende der Senioren-Union, Helmut Spreter gegenüber seinem früheren Berufskollegen) glaubhaft nachweisen: der potenzielle Einbrecher gibt gleich auf, wenn er nicht auf Anhieb erfolgreich ist.
Viele wertvolle Hinweise und Ratschläge ließen die Mitglieder und Freunde der Senioren-Union darüber nachdenken, wie es bei ihnen zu Hause wohl in dem Moment in Punkto Sicherheit aussah, welche Maßnahmen sie in nächster Zeit wohl auf den Weg bringen sollten.
Doch neben der rein praktischen Aufklärung liegt und lag den CDU-Senioren in gleichem Maße die politische Dimension am Herzen. „Eine der wichtigsten Aufgaben des Staates ist es doch, die innere Sicherheit des Bürgers zu schützen“, brachte ein Teilnehmer das Anliegen wohl aller auf den Punkt. Und nicht nur er wunderte sich über die mit etwa zehn Prozent doch sehr niedrige Aufklärungsquote bei den Wohnungseinbrüchen. So fand auch der Hinweis, man würde lieber in dem Bereich tätig werden als bei dem Blitzmarathon, wie jüngst geschehen, viel Geld ausgeben, viel Zustimmung.
Angesichts der auch für viele überraschenden Aussage von Josef Bronner, dass nur zwei Prozent aller Wohnungen ausreichend gesichert sind, wurde auch von ihm die von dem Bundestagsabgeordneten und Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder ins Gespräch gebrachte finanzielle Förderung der einbruchhemmenden Maßnahmen als positiver Anreiz gewürdigt.
Last not least warf manch ein Teilnehmer dieser in jeglicher Hinsicht höchst interessanten und aufschlussreichen Diskussionsrunde einen kritischen Blick auf die Polizeireform durch die grün-rote Landesregierung. Mit der Frage, ob die Reduzierung der früher 44 Polizeipräsidien auf nunmehr noch zwölf mit all den damit verbundenen Auswirkungen in Sachen Polizeipräsenz und Schlagkraft den heutigen Anforderungen entspricht. Helmut Spreter fügte seinen ganz herzlichen Dankesworten an Josef Bronner für dessen so ausgezeichnete Aufklärungsarbeit hinzu, dass die Senioren-Union den angesprochenen politischen Komplex rund um die Polizeireform und deren Auswirkungen gesondert bearbeiten wird. Ganz im Sinne des Teilnehmers, der die innere Sicherheit als eine zentrale Aufgabe der Politik bezeichnet hatte.