Sommertour zwischen Spätzlemehl, Hefezopf und wertvollen Einblicken in ein nicht alltägliches Handwerk
„Es klappert die Mühle am rauschenden Bach …“, oh nein: so viel Romantik ist nicht dabei, wenn Peter Glunk, der Müller mit seiner Familie an der Unteren Mühle, zwischen Fluorn und Sulz gelegen, seine verschiedenen Mehlsorten und die Nudeln herstellt. Ganz und gar nicht.
Zu erleben, was sich hinter dem bescheidenen Auftreten der gesamten Familie verbirgt, das kam zum Ausdruck bei der Schilderung beim Rundgang durch den Verkaufsraum, durch die eigentliche Mühle bis zu dem Platz, an dem das Getreide abgeladen wird – auf dass es dann verarbeitet wird. Auch zu Spätzlemehl zum Beispiel: Zur Freude aller Besucher an diesem nur vom Wetter her unwirtlichen Nachmittag erzählte Volker Kauder, wie er zu Hause Spätzle herstellt, auf badische Art, so der in Hoffenheim geborene und in Singen aufgewachsene Ex-Badner, der heute in Berlin wie in seinem Wahlkreis Rottweil/Tuttlingen gleichermaßen zu Hause ist.
Die aufgeräumte Stimmung setzte sich fort beim gemütlichen Hock im Mühlenhof bei Kaffee und Hefezopf. Wiewohl dort in der Diskussion alle die Herausforderungen, aber auch die Chancen angesprochen wurden, mit denen ein Handwerker – so das Thema der diesjährigen Sommertour von Volker Kauder – konfrontiert wird; gerade einer, der wie Peter Glunk ein selten gewordenes Handwerk ausübt. Und nicht nur einmal drückte Volker Kauder sein Staunen und auch seine Bewunderung darüber aus, „dass man davon leben kann!“
Bei dem von ihm zitierten Gedicht, nach dem der Bauer arm bliebe und der Müller „riech“ (reich) werde, wehrte sich der Müllermeister dann doch: „Ich habe keinen Porsche vor dem Haus stehen.“ Dies war auch zu offensichtlich, dass das Geld verdient sein muss, mit dem er sich und seine Familie ernähren und die Mühle auf Vordermann halten kann. Darüber hinaus ist es die große Zahl an Dokumentationen und Auflagen, die ihm heute oft die Zeit nehme für die eigentliche Arbeit. Eine Äußerung, die Volker Kauder oft zu hören bekam während seiner Sommertour.
Doch genau so wenig wie der Müller seine Feststellung als Anklage formulierte, genau so wenig machte ihm Volker Kauder Hoffnung. Vielmehr beschrieb er die Ursachen und Gründe der in der Tat mehr gewordenen Dokumentationspflichten. Ein Trend dieser Zeit, für den nicht nur die Politik Verantwortung trägt.
So bleibt und blieb die Hochachtung vor der Leistung der Familie Glunk, die Volker Kauder formulierte und auch der Dank an Edith Schmid und ihr Team, dass sie mit dem Besuch bei der Mühle auf ein ganz besonderes Kleinod aufmerksam gemacht hatte. Sie wiederum, die ehemalige CDU-Ortsverbandsvorsitzende von Fluorn-Winzeln, bedankte sich mit sehr passenden Geschenken bei Familie Glunk wie bei Volker Kauder für diesen ganz besonderen Nachmittag, der auf alle Beteiligten einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat. Auch mit dem Mut machenden Satz von Volker Kauder, dass gerade junge Frauen verstärkt selbst backen, mehr Wert als dies lange der Fall war auf gesunde Kost legen und dass das regionale Bewusstsein deutlich zugenommen habe: „Auch auf diesem Hintergrund sehe ich die Chance, dass Sie mit Ihrer so wichtigen Arbeit eine gute Zukunft haben. Und die wünsche ich Ihnen auch ganz herzlich!“