Die Grundlagen unserer Kultur und Werteordnung
Beim Bürgerempfang der CDU Fluorn-Winzeln mit den „beiden Teufels“, mit Erwin und Stefan Teufel erlebten deutlich mehr als 100 Besucher in der Alten Kirche einen denkwürdigen, unvergesslichen Abend. „Ich habe eine Frage an Herrn Teufel“, sagte Dr. Hans-Jochem Steim in der Fragerunde. Die Rückfrage, „An welchen?“ zeigte schlaglichtartig die besondere Situation auf: „An den älteren in dem Fall“, stellte der frühere Landtagsabgeordnete klar. Was für eine Situation: Er gehörte zusammen mit dem langjährigen Ministerpräsidenten Erwin Teufel dem Landesparlament an, der jüngere der beiden, Stefan Teufel, wurde sein Nachfolger und vertritt den Wahlkreis Rottweil nun schon seit zehn Jahren in Stuttgart.
Welches Renommee der heute 42-Jährige sich dabei bereits erworben hat, deutete sein Onkel zu Beginn seiner Rede an, wenn er nicht ohne Stolz davon berichtete, mit welcher Hochachtung in der Landeshauptstadt über Stefan geredet hat. Und dass er die wichtige Funktion des Vorsitzes des Arbeitskreises Sozialpolitik innehat, unterstreicht dies überdeutlich. Die Freude von Erwin Teufel, dass die Reihe aus einer sehr politik-engagierten Familie mit seinem Neffen auf diese Weise fortgesetzt wird, war zu spüren – und sie übertrug sich auf die Stimmung in der so liebevoll dekorierten Alten Kirche in Winzeln.
Letzteres war das Werk der langjährigen Vorsitzenden des Ortsverbandes, Edith Schmid, die zusammen mit ihrer so bewährten, unvergesslichen Crew die Aufgabe übernommen hatte, die Veranstaltung vorzubereiten und durchzuführen. Sie tat dies so gerne und geradezu mit der Hingabe – von der liebevoll gestalteten Dekoration bis zur Moderation durch den Abend – wie auch der 76-jährige Erwin Teufel zu diesem einzigen Auftritt in diesem Landtagswahlkampf im Wahlkreis gerne zugesagt hatte. „Bei uns im Dorf“, hatte Edith Schmid bei ihrer Begrüßung diese Tatsache gewürdigt. Doch gerade ein Politiker wie Erwin Teufel, der in der ganzen Welt und vor allem in Europa unterwegs war und noch immer ist, weiß woher er kommt, weiß um den Wert seiner engeren Heimat und passt exakt in das Motto des Abends, „Unsere Heimat muss lebenswert bleiben.“
So beschrieb er genau so nachdrücklich und beeindruckend seine Nähe und seine Verbundenheit zu seiner Heimat, auch die Erinnerungen an diese Gemeinde wie er die Grundlagen unserer Kultur, der „Kultur des Westens“ in einer unglaublich eindrucksvollen und in die Tiefe gehenden Rede allen so aufmerksamen Zuhörern nahebrachte. Die Grundlagen, in vielen Jahrhunderten gelegt, die griechische Demokratie, das römische Recht und die christlich-jüdische Tradition.
Mit dabei als ganz existenziell bedeutendes Moment: die unveräußerlichen Menschenrechte. „Weil er Mensch ist, hat er das Recht, frei zu sein, eine Familie zu gründen,
hat er die Religionsfreiheit.“ Allein diese eine Passage in der philosophisch angehauchten Rede von Erwin Teufel war es wert, die Veranstaltung zu besuchen und ihm zuzuhören. Aufmerksam, gebannt – so vernahmen die Gäste an diesem Abend die Grundlagen unseres Wertesystems. Und zwar hat sich Erwin Teufel längst aus der aktuellen Tages- und vor allem der Landespolitik verabschiedet und so nahm er auch nicht Stellung zu den Themen, die in Sachen Landtagswahl auf der Tagesordnung des Wahlkampfs stehen, doch wer hören will, der konnte aus dem Kanon seines Beitrags herauslesen: Das Asylrecht, nach dem Zweiten Weltkrieg aus guten Gründen ins Grundgesetz aufgenommen, hat seine Berechtigung. Doch die andere Seite gilt auch: wer aus einer anderen Kultur nach Deutschland kommt, hat sich an den Wertekanon unserer Kultur zu halten. Mehr nicht, aber auch nicht weniger.
Eine bewegende Rede, die die vorherigen Aussagen seines 33 Jahre jüngeren Neffen, der mitten in der parlamentarischen Arbeit steckt, untermauerte. Wie Erwin Teufel, so sprach auch Stefan frei, nicht von oben herab, vom Pult, sondern stellte sich auf Augenhöhe zu den Besuchern. Er listete die Themen auf, die er auch in der nächsten Legislaturperiode in ganz besonderem Maße bearbeiten wird, „damit wir im ländlichen Raum vergleichbare Zukunftschancen haben wie die Menschen in den Ballungsgebieten.“
Ganz konkret, auf der Grundlage dessen, was Erwin Teufel in den alle so berührenden Worten den Gästen dieser denkwürdigen Veranstaltung mit auf den Heimweg gegeben hat. Bevor sie diesen jedoch antraten, gab es unter der stets freundlichen, zuvorkommenden und so souveränen Moderation von Edith Schmid ein paar Diskussionsrunden. Nachfragen, auch besorgte Anmerkungen zur Flüchtlingspolitik, viel Nachdenkenswertes.
Und das Ambiente stimmte. Klar, wenn Edith Schmid Regie führte. Die CDU-Kekse waren ein, wenn auch nicht das einzige Schmankerl. Die Musikdarbietungen lockerten auf, die so famose Gruppe LauterBlech untermalte die Stimmung in einer genialen Weise.
„Es war ein grandioser Abend“, dieser Satz wurde beim Hinausgehen in die winterliche Kälte nicht nur einmal gesagt.
Und alles zusammen hallte nach. Und blieb und bleibt ganz sicherlich haften im Gedächtnis und weitergetragen. Weil, wie Edith Schmid es sagte, „gerade in diesen Zeiten es so wichtig ist, dass wir uns unserer Werte und Überzeugungen bewusst sind und bleiben.“ Auch deswegen konnte man ihr die Freude ansehen darüber, dass der Abend mit den beiden Teufels so sehr gelungen war: „Was wir hier gehört haben, hat Gültigkeit weit über den Wahltag hinaus.“ So die frühere CDU-Ortsverbandsvorsitzende von Fluorn-Zimmern. Und sie lachte herzlich über die Aussage von Stefan Teufel, der bei den Keksen auf seine etwas schelmische Art schmunzelnd angemahnt hatte: „Man merkt, dass Fastenzeit ist. Die sind etwas dünn geraten.“ Umso nachhaltiger und kräftiger: die inhaltlichen Aussagen zu den Grundlagen christlich-demokratischer Landespolitik und zum Verständnis der Grundlagen unserer Kultur und Werteordnung.