Landtagsabgeordneter Stefan Teufel in Deißlingen und Lauffen
Die erste Überraschung und positive Begegnung ergab sich gleich zu Beginn des mehrstündigen Aufenthalts des Landtagsabgeordneten Stefan Teufel (CDU) in Deißlingen: Beim Gespräch im Rathaus berichtete der aus Syrien stammende und von dort aus dem Bürgerkrieg vor vier Jahren geflohene Altanani Albadi, der derzeit in der Gemeinde als „Bufdi“ tätig ist und außerordentlich wertvolle Arbeit in der Kooperation mit den Flüchtlingen leistet, berichtete in makellosem Englisch und so authentisch wie eindrucksvoll über die Situation in seinem Heimatland.
Eine Stunde, die so schnell keiner vergessen wird, der dabei sein konnte bei den Schilderungen und dem Dialog mit einem jungen Mann, der kein Blatt vor den Mund nahm. Genauso wie er das fürchterliche Schicksal seiner Familie beschrieb und über viel Leid berichtete, stellte er klar, dass 60 Prozent der Flüchtlinge in Deutschland keinen Asylgrund haben, in ihre Heimatländer zurückgeführt werden müssten. Und seine Darstellung, wonach viele derer, die hier sind, sich schwer tun damit, die bestehenden Regeln einzuhalten, traf sich mit den Erfahrungen, die Jochen Schwarz als Lehrer an den beruflichen Schulen in Rottweil Tag für Tag macht. Was zu der Erkenntnis führte, dass nichts und niemand über einen Kamm geschoren werden kann, dass Differenzierung notwendig ist – und die Sensibilität im Umgang mit dem gesamten Thema. So wie der Deißlinger „Bufdi“ – „er ist ein Glücksfall für uns“, stellte Bürgermeister Ralf Ulbrich, der Gastgeber dieser ganz besonderen Stunde im Rathaus fest. Altanani Albadi hat nicht nur den „close look tot he facts“; er überzeugte durch seine gewinnbringende, offene und freundliche Art. Er hat mit Sicherheit nicht die Probleme mit dem Rechtsstaat, anders als manch andere, die sich mit den kulturellen Unterschieden schwer tun.
Wertvolle Erkenntnisse, auch für den christdemokratischen Landtagsabgeordneten, der sich mit seinem Politikansatz, wie die Flüchtlingskrise zu bewältigen ist, bestätigt und ermutigt fühlte. Und der den Kontakt zu dem jungen Mann, der sich in Deutschland integrieren will und die deutsche Sprache möglichst schnell lernen möchte, halten und ausbauen möchte.
Die Diskussion über das beherrschende Thema dieser Zeit – einmal auf eine ganz besondere Weise geführt. Die Thematik, die nahezu jede Veranstaltung in diesen Tagen dominiert. „Und zwar zumeist in einer sehr sachlichen Weise“, konnte Stefan Teufel mitteilen. Was vermutlich auch daran liegt, dass er selbst mit seiner besonnenen Art, über die Flüchtlingskrise zu reden, jegliche Schärfe oder überbordende Äußerungen von vornherein nicht aufkommen lässt.
Die nächste Überraschung erlebten er und alle Beteiligten dann am Abend: In der öffentlichen Diskussionsveranstaltung im Gasthaus „Krone“ im Ortsteil Lauffen – auch diese wie alle Termine an diesem Tag unter der Regie des CDU-Vorsitzenden von Deißlingen-Lauffen, Jochen Schwarz – spielte die Asyldebatte gar keine Rolle. Erst nach 1 ½ Stunden tauchte der Begriff einmal auf, und da auch nur in einer Randbemerkung. Im Mittelpunkt des Interesses standen viel mehr Fragen der ärztlichen Versorgung, der Pflege, der Familienpolitik (Stefan Teufel: „Wir wollen ein Familiengeld einführen, weil wir wieder junge Familien unterstützen wollen“), der inneren Sicherheit, der Rentenpolitik. Fragen entlang des alltäglichen Lebens und der Zukunftssicherung einer Gesellschaft in unruhigen Zeiten. Und hier die weitere Überraschung dieses Tages: etliche Besucher der Veranstaltung machten anfangs aus ihrer Ablehnung bzw. Abneigung gegen den CDU-Politiker kein Hehl, was sich während des Vortrags und vor allem im Verlauf der Diskussion nahezu ins Gegenteil verkehrte. In sehr aufmerksames Zuhören, in konstruktive Fragen und in einem Ausmaß an Zustimmung und Anerkennung, das auf den ersten Blick verblüffte. Bei näherem Hinsehen jedoch wohl auf die ruhige und sachliche, unaufgeregte Art zurückzuführen ist, mit der Stefan Teufel einen Ton und einen Stil in die Veranstaltung bringt, die allen Respekt abnötigt. Ein sehr angesehener Deißlinger Teilnehmer des Abends brachte seine Erkenntnis auf den Punkt: „So wie die CDU das ganze Jahr über da ist und wie sie auch jetzt in Wahlkampfzeiten agiert, immer den Dialog mit den Menschen pflegt, das ist ein wichtiger Teil gepflegter politischen Kultur.“
Und dass Stefan Teufel am späten Nachmittag bei der Präsentation der Pläne für die Neugestaltung des Ortskern von Deißlingen durch Bürgermeister Ralf Ulbrich und bei der anschließenden Vor-Ort-Begehung sowie bei der Besichtigung des Friedhofs in Lauffen mit den Erläuterungen zu dem Vorhaben einer Erweiterung durch den Bestattungswald (hier war auch Dr. Angelika Haupt mit anwesend) nicht nur aufmerksam zuhörte, sondern zusicherte, bei Förderanträgen ans Land behilflich sein wollen, gehört mit in diese Reihe des Kümmerns des christdemokratischen Abgeordneten: „Ich will, dass unsere Heimat auch in Zukunft lebenswert bleibt.“