Ein 95 Quadratmeter großes Klassenzimmer und ganz viel pädagogische Kompetenz / „Stolz auf unsere Heimat“
Ein Klassenzimmer mit einer Größe von 95 Quadratmetern – das ist nun wahrlich nicht die Normalität.
Wie überhaupt der neue Anbau in der „Grundschule Dunningen in Seedorf“ auf den Bundestagsabgeordneten Volker Kauder (CDU) bei dessen Besuch im Rahmen seiner Sommertour nicht ohne Eindruck blieb. In mehrfacher Hinsicht.
Die – männliche – Schulleitung mit Rektor Marcus Streule und seinem Stellvertreter Markus Fischinger sowie einige der ansonsten ausschließlich weiblichen Lehrerkräfte präsentierten dem Unionspolitiker eine Schule, bei der von den neuen Räumlichkeiten, die sich gut einfügen in den gesamten Komplex, bis zum pädagogisch schlüssigen und ausgewogenen Konzept ein „Gesamtwerk“, das so sicherlich nicht überall anzutreffen ist.
Und löste gleichermaßen vielfache Fragen und pädagogische Diskussionen auf, die sich nach dem Rundgang bei Kaffee und Kuchen intensiv und entlang der bildungspolitischen Debatten fortsetzten. So wenn Volker Kauder angesichts der außergewöhnlichen Sitzanordnung fragte, wie hier gelernt wird – gerade auch angesichts der Herausforderung durch den gemeinsamen Unterricht der Erst- und Zweitklässler in einer Klasse. Und wo darüber hinaus auch alle Förderschüler inkludiert sind in der Grundschule mit ihren insgesamt 240 Schülern.
Klar wurde bei dem sehr intensiven Gedankenaustausch gleich, dass Konflikte unvermeidlich sind – die gibt es überall und in der heutigen Zeit erfordert Schule, die mehr denn je auch mit Erziehungsleistung zu tun hat – und dass großes pädagogisches Engagement notwendig und in Seedorf zweifellos vorhanden ist. Themen wie Leistungsbereitschaft und –anforderungen, die zu häufig festzustellende Sicht von Eltern mehr aus ihrer Warte als aus der ihrer Kinder, bis hin zur Zielsetzung, den Schülern das mitzugeben, was sie brauchen, um ihren weiteren Schul- und dann Lebensweg bewältigen zu können zeigten nahezu die gesamte Bandbreite auf, mit der schulisches und damit auch bildungspolitisches Leben auf.
Sowie einem insgesamt beklagten Run hin zur Akademisierung und der Tatsache, dass die so bewährte duale Ausbildung nicht mehr den Stellenwert hat, den sie eigentlich gebührt. Mit der Konsequenz, dass zu viele junge Leute durch einen falsch eingeschlagenen Weg sich nichts Gutes tun und der Rückschlag bei einem Misserfolg umso schlimmer ist.
Der Satz, den Volker Kauder oftmals prägt und der in Berlin rauf und runter gesagt wird: „Politik beginnt mit dem Betrachten der Wirklichkeit.“ Von dieser Wirklichkeit geht auch
Rektor Marcus Streule aus, wenn er feststellt: „Sozialromantik findet bei uns keine statt.“ Er weiß, wie sein gesamtes Kollegium, welche Anforderungen erfüllt sein müssen, damit Schule und damit der Lebensweg der Kinder gelingt.
Umso war es ihm ein Anliegen, auf die 70 fehlenden Lehrerstunden hinzuweisen, die der Erfüllung dieser Anforderungen doch einigermaßen im Wege stehen. Fragen nach der Planung – oder eben auch nicht - einer so großen Organisation wie der Kultusverwaltung blieben im Raume unbeantwortet stehen. Doch Volker Kauder wird den Ball weitergeben an seinen Landtagskollegen Stefan Teufel, dem die Schule als wichtiger Standortfaktor im ländlichen Raum schon immer ein wichtiges Anliegen war. Und auch in Zukunft sein wird.