CDU Kreisverband Rottweil

Senioren-Union der CDU Kreis Rottweil:

Ausfahrt nach Bonn und Köln

Wie in jedem Jahr trafen sich auch diesen Herbst 34 Mitglieder und Gäste der CDU Senioren-Union zu einer mehrtägigen Ausfahrt. Dieses Jahr führte die Reise an den Vater Rhein nach Bonn und Köln. Der freundliche Spätsommer grüßte von seiner besten Seite. Leider ließ der besonders starke Verkehr ein schnelleres Fortkommen nicht zu, so dass erst mit einer einstündigen Verspätung das Weingut Dötsch in Kobern-Gondorf an der Mosel erreicht werden konnte. Der jetzige Inhaber, Martin Dötsch begrüßte die Gruppe herzlich und zeigte uns die Lagertauglichkeit des Weines in Edelstahlbehältern. Bei der anschließenden Weinprobe mit herzhaftem Vesper ging Hr. Dötsch auf die heutige Arbeit einer Winzerfamilie ein.

Die zunehmende Bürokratie macht das Leben neben der harten Arbeit im steilen Weinberg nicht leichter. Gut gestärkt und edle Tropfen genossen und eingekauft ging es bei hochsommerlichen Temperaturen weiter zum Kloster Maria Laach. Die Benediktinerabtei wurde 1093 gegründet und nach einiger Zeit des fast Vergessens 1892 wiederbesiedelt von den Benediktiner Mönchen aus der Abtei von Beuron. Beim Betreten der außergewöhnlichen Basilika mit ihren sechs Türmen wird der Blick von einem großen Christus Mosaikbild im Chorraum gefangen. Die Abtei unterstützt verschiedene soziale Projekte im In-und Ausland, sowie in der nahen Umgebung. Die paar hundert Meter Fußweg und die Kühle in der Kirche taten gut. Nach einer weiteren Stunde Fahrzeit konnte dann das Quartier in Hennef an der Sieg bezogen werden. Bei dem guten Abendessen wurden die Eindrücke des Tages ausgetauscht.

Auch am Mittwoch strahlte die Sonne und die kurze Fahrt nach Köln klappte ohne Stau. Der imposante Kölner Dom grüßte schon von Weitem. Die hochinteressante Führung im Dom bescherte vielen noch nicht gekannte  Details des großartigen Bauwerks und seiner Schätze. Besonders der goldene Schrein mit den Reliquien der heiligen drei Könige beeindruckte nicht nur die rottweiler Senioren, sondern schon viele tausend Pilger im Laufe der Jahrhunderte.

Köln wurde gegründet von den Römern und im Jahre 50 n. Chr. in Colonia Ara Agrippinensium benannt.  Die vielen Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten dieser außergewöhnlichen Stadt hier zu beschreiben, würde den Rahmen sprengen.

Das Mittagessen wurde im Brauhaus Sion in der Altstadt eingenommen. Mit dem erfrischenden Kölsch schmeckte es umso besser. Anschießend war Gelegenheit eines der vielen Museen, wie Schokoladen-, Senfmuseum usw. zu besuchen. Ein Teil der Gruppe machte eine Schifffahrt auf dem Rhein, die sich bei dem herrlichen Wetter geradezu anbot. 

Der Donnerstag sollte zum Teil der politischen Information vorbehalten sein.

Mit dem Bus ging es nach Bonn zum Verteidigungsministerium auf die Hardthöhe. Hr. Dr. Hirschmann erläuterte der Gruppe in einem sehr interessanten Vortrag die Situation der weltweiten Krisengebiete und die Ursachen für die furchtbaren kriegerischen Auseinandersetzungen. Er führt die nach dem 1. Weltkrieg von den Besatzungsmächten England und Frankreich

willkürlich gezogenen Grenzen als Teil der heutigen Auseinandersetzungen an.

Die schwachen Staaten, Terror, Stammesinteressen sind nach Dr. Hirschmann weitere Ursachen. „ weniger in der Stärke, sondern in der Schwäche der Staaten

liegt vielfach der Grund für deren Auseinanderbrechen und den Terror“. Leider ließ es die Zeit nicht mehr zu, über die nun in diesem Zusammenhang veränderten Aufgaben der Bundeswehr zu diskutieren.

Beim Mittagessen im Gasthof „Em Höttche“ mitten in Bonn wurde noch viel über den gehörten Vortrag gesprochen. Bei der anschließenden Stadtführung mit Bus und zu Fuß hörten die Senioren viel über die interessante Stadt Bonn. Die kreisfreie Stadt mit ca. 320.000 Einwohnern kann auf eine mehr als 2.000 jährige Geschichte zurückblicken, die auf germanische und römische Besiedelung zurück geht. 1948/49 tagte hier der parlamentarische Rat und schuf das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Daher wurde Bonn erster Regierungssitz der BRD. Der Bonn/Berlin Beschluss von 1991 hatte zum Ergebnis, dass die Regierung und die meisten Ministerien in den Jahren 1999 und 2000 nach Berlin zogen. Die dadurch weggefallenen ca. 20.000 Arbeitsplätze  konnten relativ schnell wieder durch zuziehende Firmen, wie die Telekom und aus anderen Städten nach Bonn zuziehende Behörden ausgeglichen werden. Bonn besteht heute aus dem Zusammenschluss von Bonn Bad Godesberg, Beuel und ist eine bedeutende Universitätsstadt mit über 35.000 Studenten. Lt. Aussage des Stadtführers hat Bonn die höchste Akademikerdichte Deutschlands.1770 wurde hier der Komponist Ludwig van Beethoven geboren. In Bad Godesberg findet man auch herrliche alte Gassen wie z.B. im Gebiet Muffendorf. Nach diesem eindrucksvollen Tag in der ehemaligen Bundeshauptstadt schmeckte das Abendessen mit dem süffigen Kölsch besonders gut.

Der Freitag, Tag der Rückreise, führte zuerst in das reizende Städtchen Königswinter wo ein Rheinschiff  schon auf die Gruppe wartete. RheinaufwärtsRichtung Remagen/Linz, vorbei an der Insel Nonnenwerth mit dem Benediktinerkloster aus dem Jahre 1122 und der Insel Grafenwerth, vorbei an Rolandseck, und natürlich der alten Ruine Rolandsbogen, Unkel, Schloß Marienfels, den Ruinen der Brücke von Remagen. Diese schöne und gemütliche Schifffahrt dauerte etwa eineinhalb Stunden. Der Bus brachte die Teilnehmer anschließend zum Mittagessen ins „Deutsche Weindorf“ in Koblenz. Die Weinrestaurants von 1925 tischen rustikale bis feine deutsche Küche in stimmungsvollem Ambiente auf. Der Vorsitzende der Kreissenioren-Union Rottweil, Helmut Spreter, nützte die Gelegenheit und dankte den beiden Reiseleitern, Wolfgang Vater und Walter Erath, für die sehr gelungene Organisation der diesjährigen Ausfahrt mit einem kleinen Geschenk. Auch der Kassenverwalter, Eberhard Barth erhielt ein „Danke schön“ für die umfangreiche Abwicklung der finanziellen Seite. Nun ging es auf die Autobahn Richtung Heimat. Aber leider machten einige Baustellen und der Freitagsverkehr eine flotte Heimfahrt unmöglich. Erst mit einiger Verspätung konnte an der Raststätte Wunnenstein die vorgeschriebene Fahrerpause für eine Tasse Kaffee oder anderes genützt werden.

Müde, aber doch mit vielen, schönen neuen Eindrücken kamen die Reiseteilnehmer in Rottweil an und freuen sich schon wieder auf die Ausfahrt im nächsten Jahr.

 

Text: Karl-Heinz Glowalla