Senioren-Union und Junge Union im Gespräch mit Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel
Was verbindet die Mitglieder und Freunde der Jungen Union mit denen der Senioren-Union? Außer dass die eine Gruppe ein paar Jahrzehnte mehr, die andere roundabout ein halbes Jahrhundert weniger an Lebenserfahrung mitbringt?
Eigentlich ist es ganz einfach, und es hat sich beim 2 ½ stündigen Gespräch der beiden CDU-Vereinigungen mit Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel in der Pizzeria „Zur Hochbrücke“ in Rottweil auch gleich gezeigt: auf dem Hintergrund der gemeinsamen Grundwerte geht es ihnen darum, dass ihre Gemeinde oder Stadt, ihr Kreis als ihr Lebensraum und damit ihre Heimat Lebensqualität bewahren, wiederherstellen oder ausbauen.
Und so traf es sich gut, dass bei dieser neuerlichen Kooperationsveranstaltung von SU und JU der Landrat in seinem gut halbstündigen „Warm up“ genau die Themen beschrieb, die auf dem Tisch des für „Rottweiler Verhältnisse schon noch als Hochhaus zu bezeichnende Landratsamts“ liegt. Wenn er als Erstes die auf dem Weg befindliche Versorgung des Landkreises mit dem schnellen Internet detailliert erläuterte, so ist dies eben kein Bereich, der alleine die Jungen betrifft. „Ich bin überzeugt davon, dass wir mit dem bei uns im Kreis gewählten Deckungslückenmodell und einer Investition von 11,8 Millionen Euro bei der Verwendung von 8,4 Millionen Fördermitteln einen vernünftigen, auch realistischen Weg eingeschlagen haben, unser Ziel, nahezu alle Haushalte „relativ zeitgleich“ versorgen zu können. Wenn Dr. Michel bei den Investitionen und beim Ausbau der Kreisschulen davon sprach, dass „wir im Hinblick auf die Industrie 4.0 – oder besser Gesellschaft 4.0 – vorbereiten müssen, dann sind wir auch mitten drin in einem Prozess, bei dem alles miteinander vernetzt ist, neue Berufsfelder entstehen“, dann gehe es auch in dem Bereich darum, einen so wichtigen Bereich mit den Möglichkeiten und Mitteln auszustatten, die notwendig sind, dass wir weiter mit vorne dabei sein werden.
Immer wieder im Verlauf seiner Ausführungen und auch bei der anschließenden, sehr intensiven Diskussionsrunde, sprach der Landrat von einem „vernünftigen Vorgehen“, der den Anliegen der Mitbürger in allen Teilen gerecht werde. Handlungsbedarf besteht auch bei der Verkehrsinfrastruktur. Nicht nur, aber ganz vorne mit dabei: die Talstadtumfahrung Schramberg: „Hier drängen wir das Regierungspräsidium drauf, dass bald mit den Planungen begonnen wir.“ Es kam einem Gesamtpaket nahe, das Dr. Michel, der seit dem Jahr 2002 an der Spitze des Kreises steht, aufschnürte, und das zusammen die Philosophie und die Grundlage für die Zukunft dieser Region ergibt: wie beim Zahnrad fügt sich alles zusammen. So der öffentliche Personennahverkehr als wichtiger Teil der Verkehrsinfrastruktur, die ärztliche Versorgung („hier brauchen wir auch innovative Praxisideen“) – Investitionen in die Zukunft, bei einer Verschuldung von gerade mal 3,50 Euro pro Einwohner und der bereits seit Jahren betriebenen Rückführung der Schulden.
Der Landkreis Rottweil als Erfolgsmodell? Gerade bei den so zahlreichen positiven Daten und Fakten Es sieht so aus. Doch gerade unter diesem Signum gilt es, nicht nachzulassen bei den Bemühungen, diesen ländlichen Kreis so weiter zu gestalten, dass er auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten Zukunft bietet und ermöglicht. Die Weichen dafür werden jetzt gestellt. Die für die Zugverbindungen allemal. Der Landrat: „Was wir in Sachen Bahn machen und ob und wie die Gäubahn gestaltet wird und ob wir es hinkriegen, eine Verbindung von Stuttgart bis Villingen zu ermöglichen, hat dann Gültigkeit für die nächsten 50 bis hundert Jahre.“ Vorausschauende Politik ist gefragt. So war es nur folgerichtig, dass der Vorsitzende der Senioren-Union, Helmut Spreter sich gegenüber dem Landrat „beruhigt“ zeigte, „dass Sie für eine weitere Amtsperiode als Landrat zur Verfügung stehen werden.“ Und Marcel Griesser, Vorsitzender der Jungen Union und bei der Veranstaltung Co-Moderator von Helmut Spreter „Wir als junge Generation wollen mitwirken bei der Gestaltung unserer Heimat. Und darum ist es uns ein Anliegen, dass wir bei den Kommunalwahlen im Jahr 2019 in den Gemeinden und im Kreis mit überzeugenden jungen Kandidaten erfolgreich sein werden.“ Und auch dieses Zitat von Erwin Teufel kann als Bindeglied zwischen Senioren-Union und Junger Union gesehen werden: „Wir wollen uns in unsere eigenen Angelegenheiten einmischen.“ Und die beiden Vorsitzenden der christdemokratischen Vereinigungen bekräftigten: „Wir werden unsere so erfolgreiche Kooperation fortsetzen.“