Stefan Teufel: Wir dürfen keine Risiken eingehen
Das Bild, das der CDU-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Stefan Teufel bei der zweiten Telefonkonferenz des CDU-Kreisvorstandes abgab, war genau so realistisch wie die Aufgaben für alle Verantwortlichen von immenser Bedeutung sind: „Wir werden mit Corona leben müssen.“
Umso mehr gilt es, mit den jetzt eingeleiteten Maßnahmen die Eindämmung des Virus weiter zu betreiben und diese den jeweils notwendigen Überprüfungen zu unterziehen. Und dies in jeglicher Beziehung.
So sieht Stefan Teufel die 800-Quadratmeter-Regelung kritisch: „Ich kann mir andere Kriterien für das Öffnen von Geschäften vorstellen.“ So hat er in der jüngsten Fraktionssitzung eine Abtrennung der Verkaufsfläche vorgeschlagen. Wie er mahnte auch der Bundestagsabgeordnete Volker Kauder eine Lösung für die gastronomischen Betriebe an: „Für sie brauchen wir ein Schutzkonzept, denn viel länger können diese den Lockdown nicht mehr aushalten.“
Entscheidender als das Verhalten in den Räumlichkeiten seien häufig die Zu- und Abgänge, gab er zu bedenken: „Darauf gilt es das Augenmerk zu richten.“
Die von Bund und Land ins Leben gerufenen Soforthilfen haben ihre positive Wirkung entfaltet, stellten sowohl Stefan Teufel als auch Volker Kauder fest. Diese waren gut und richtig. Auf Fragen nach möglichem Missbrauch dieser Maßnahmen angesichts der großen Zahl an Anträgen und der Geschwindigkeit der Bearbeitung wies der Bundestagsabgeordnete auf die später stattfindende Überprüfung durch das Finanzamt hin und die Mittel „unter Vorbehalt“ ausbezahlt werden. Gleichzeitig ist er überzeugt davon, dass die Missbrauchsfälle „eher in geringem Ausmaß“ zu erwarten seien.
In diesen „dramatischen Zeiten“ (so nicht nur Volker Kauder) kommt es darauf an, in sämtlichen Bereichen, von der Gesundheitsversorgung über die Schule bis zu den Erfordernissen der Wirtschaft und damit der Erhaltung der Arbeitsplätze die richtigen Entscheidungen zu treffen: „Wir sind bisher besser durch diese Krise gekommen sind als die allermeisten anderen Länder, was zeigt, dass wir klug und besonnen im Einklang mit allen Beteiligten gearbeitet haben.“ Auch das Mittel der Kurzarbeit, das es in keinem anderen Land gibt, sei mit ein Erfolgsrezept, „auf das wir stolz sein können.“
So wie Dr. Georg Schumacher auch die Arbeit des Gesundheitsamtes im Kreis lobt und würdigt: „Was dort geleistet wird, jeden Tag 14 Stunden lang, überschreitet nahezu die Belastbarkeit des Personals.“ Bewundernswert, „auch wenn man sieht, dass das Gesundheitsamt sich noch niemals mit einer solchen Aufgabe konfrontiert sah.“
In ganz besonderer Weise gefordert sind auch die Schulen. Stefan Teufel: „Es gilt wie in allen übrigen Bereichen den Hygieneschutz stets im Auge zu behalten und die Gefahr von weiteren Infektionen einzudämmen.“ So rechnet er nicht damit, dass die Grundschüler in diesem Schuljahr nochmal den geregelten Unterricht besuchen werden können.
Was sich auch auswirkt auf die Familien und die Gemeinden als Schulträger. Wobei die beiden Bürgermeister Johannes Blepp (Bösingen) und Mark Prielipp (Epfendorf) zu ihrer eigenen Überraschung feststellen konnten, dass die Notfallversorgung für die Kinder, deren Eltern in systemrelevanten Berufen tätig sind, nur in ganz wenigen Fällen in Anspruch genommen wird.
In der gesamten so fragilen Situation „müssen wir weiter auf Sicht fahren und die Entscheidungen so treffen, dass es nicht zu einem zweiten shut down kommt. Daran arbeiten wir mit Hochdruck, und darüber bin ich im Gespräch im gesamten Landkreis und in Stuttgart.“ So Stefan Teufel, für den der Infektionsschutz im Vordergrund steht und der gleichzeitig den Branchen, die sich in einer existenziellen Notsituation befinden, Perspektiven eröffnen will.
„Dies ist unser Maßstab“, so der CDU-Kreisvorsitzende zum Abschluss der zweistündigen Telefonkonferenz. Auch in der Hoffnung, dass wir uns beim nächsten Mal wieder physisch treffen werden können. „Natürlich unter Einhaltung aller Hygienevorschriften!“