Beim Eintopfessen der Jungen Union in Zimmern wird der Blick geweitet
Zum 49. Mal (!!!) hatte die Junge Union (JU) Zimmern auch an diesem dritten Adventssonntag zum Eintopfessen in die Turnhalle eingeladen. Es ist gute Tradition, dass viele Küchen in Zimmern kalt bleiben und stattdessen der schmackhafte Eintopf oder - wie schon seit etlichen Jahren auch - Maultaschen in großer, geselliger Runde verspeist wurde. Und dies alles in verschiedenen Variationen.
Bereits zum zweiten Mal begeisterte die Jugendkapelle des Musikvereins Zimmern mit ihren „fetzigen Melodien“ (so der JU-Kreisvorsitzende Felix Lehmann) unter der Leitung ihres Dirigenten Kai Dworak und trug somit zum musikalischen Leckerbissen bei. Doch das JU-Eintopfessen ist weit mehr als gutes Essen, musikalische Kost und gepflegte Unterhaltung.
Schon seit Beginn dieser sicher einzigartigen Tradition diente der Reinerlös einem guten Zweck, lenkte den Blick über den eigenen Kirchturm hinaus. In diesem von Kriegen und Krisen geschüttelten Jahr noch mehr als sonst. Der JU-Ortsverbandsvorsitzende Marcel Kammerer sprach dann auch bei der Begrüßung der Gäste davon, dass gerade diese Adventszeit geeignet sei dazu, einmal innezuhalten und „bei allen Problemen, die auch wir haben, dankbar zu sein dafür, wie gut es uns doch geht.“
Seit etlichen Jahren schon unterstützt die Junge Union (Dank an alle helfenden Hände, an die Sponsoren, an alle Unterstützer, auch für den Kartoffelsalat) die aus Zimmern stammende Ordensschwester Tanja Maria Hofmann, die mit ihrem Projekt gehandicapten Jugendlichen in der Ukraine hilft. Was sie in ihrem Beitrag über die schlimme Situation in dem vom Krieg heimgesuchten Land berichtete, zeigte das Drama in dem osteuropäischen Land auf. Der Blick aber richtete sich auch nach Afrika: Im Frühsommer war der Landtagsabgeordnete Stefan Teufel mit einer Landtagsdelegation in Burundi gewesen, einem der ärmsten Länder der Welt. In seinem power-point-Vortrag beschrieb er eindrücklich, wie Baden-Württemberg Kooperationsmodelle aufbaut: „Wir wollen Hilfe zur Selbsthilfe leisten.“ Auf dass in dem Land mit seinen 14 Millionen Einwohnern und einem Durchschnittsalter von 17 Jahren und einer Arbeitslosigkeit von 70 Prozent der Kaffeeanbau („das Lebenselixier für die Kaffeebauern“) als Grundlage für ein lebenswertes Leben dient.
Seit vielen Jahren schon bietet der Missionsausschuss UBUCUTI in Kooperation mit der Jungen Union Kaffee und Kuchen, Kerzen und Karten an: der Blick damit zu dem Ruanda-Missionsprojekt, das Waltraud Mager beleuchtete. Wie sie betonte, dass „jede Hilfe nicht nur in eine Richtung geht, sondern wir so vieles an Dankbarkeit und Menschlichkeit erfahren“, leuchtete bei allen Beiträgen die Freude darüber auf, dass das Eintreten für die, die es nicht so gut haben wie wir, so überaus wertvoll ist. Unverkennbar auch die Freude der fleißigen großen wie kleinen JU-ler beim flotten Bedienen der Gäste. Auch Stefan Teufel war eifrig mit dabei und brauchte keinen Vergleich mit den knapp halb so alten JU-Mitgliedern zu scheuen. Was kaum verwundert. Hatte doch sein Vater Gerold Teufel als damaliger Vorsitzender der Jungen Union diese außergewöhnliche Tradition begründet. Und als auch Vorsitzender sie fortgesetzt. Neben und mit vielen anderen.